Interview mit Markus Korn von Samsung

»Unternehmenskunden erwarten professionelles Know-how«

19. Mai 2015, 13:29 Uhr | Stefan Adelmann
(Foto: Samsung)

Zunehmend differenzierte Modelle sind durchaus erklärungsbedürftig. Der Channel kann hier mit seinem Know-how punkten.

Interview mit Markus Korn, Head of IT Display bei Samsung Electronics

CRN: Welche Monitormodelle sind derzeit besonders gefragt? Bilden sich spezialisierte Geräte mit Curved-Display oder 4K-Auflösung schon in den Verkaufszahlen ab oder wird der Gros noch von Standardmodellen bestimmt?

Korn: Die höchsten Wachstumsraten verzeichnen wir derzeit bei unseren UHD- und Curved-Monitoren. Unsere Kunden fragen auch Geräte mit großen Bildschirm-Diagonalen immer stärker nach. Aber der Schwerpunkt liegt nach wie vor bei Modellen von 24 bis 27 Zoll (60,96 bis 68,58 cm) mit Full-HD-Auflösung.

CRN: Wächst das Bewusstsein im Markt, dass Monitore zusehends auch individuellen Ansprüchen gerecht werden können?

Korn: Wir bauen unser Portfolio ganz bewusst weiter aus, um immer mehr individuelle Anforderungen abzudecken, sowohl für gewerbliche als auch für private Anwender. Dies reicht von den klassischen Einsteigerserien bis zum vorkalibrierten UHD-Monitor UD970 als eines der aktuellen Spitzenmodelle.

Gerade für Nutzergruppen wie Fotografen, Grafiker oder Architekten, die bei ihrer Arbeit oder auch in ihrer Freizeit Wert auf besonders hochwertige Display-Lösungen legen, bauen wir unser Angebot an Curved-Monitoren und Bildschirmen mit ultrahohen Auflösungen kontinuierlich weiter aus.

CRN: Ist denn auch der deutsche Channel bereit, Beratung in den Verkauf von Monitoren zu investieren?

Korn: Die zunehmend differenzierten Modelle und Technologien sind zum Teil durchaus erklärungsbedürftig und bieten dem Channel die Möglichkeit, sich bei seinen Kunden als kompetenter Beratungspartner zu positionieren. Insbesondere Unternehmenskunden erwarten professionelles Know-how zur Integration der Monitore in bestehende IT-Infrastrukturen.

Dabei sind nicht nur umfangreiche Kenntnisse zu Schnittstellen nötig, sondern auch zu Funktionen: zum Beispiel zu zweigeteilten Bildschirmen für die Nutzung mehrerer Eingangsquellen an einem Monitor oder die gleichzeitige Darstellung verschiedener Inhalte auf mehreren Displays.

CRN: Sind Kunden gerade im B2B-Bereich bereit, mehr Geld für vermeintlich optionale Features wie Ergonomie- oder Farbtreue-Eigenschaften auszugeben?

Korn: Eine hohe ergonomische Flexibilität ist für alle, die täglich mehrere Stunden lang mit dem Monitor arbeiten, enorm wichtig. Entsprechend sind unsere B2B-Monitore ohnehin ergonomisch gestaltet - sei es ein stabiler Blickwinkel über einen großen Betrachtungsbereich hinweg oder individuelle Einstellungsmöglichkeiten zum Schwenken, Neigen und Kippen oder der Höhenverstellung.

Berufsgruppen, die Bilder und Videos erstellen und bearbeiten, wie Grafiker, Fotografen und Webdesigner, legen jedoch auch besonders großen Wert auf eine hohe Farbtreue und Auflösung. Für diese Eigenschaften sind unsere Kunden bereit, in hochwertige Premium-Monitore zu investieren.

CRN: Gibt es eine Verschiebung vom Volume- zum Value-Geschäft oder wird der Großteil der Projekte weiterhin von hohen Stückzahlen bestimmt?

Korn: Viele Projekte sind nach wie vor von großen Stückzahlen geprägt. Aber wir sehen, dass auch bei großvolumigen Ausschreibungen immer mehr spezialisierte Merkmale wie etwa höhere Auflösungen oder eine große Vielfalt unterschiedlicher Schnittstellen gefordert sind. Neue Technologien beeinflussen so das Volume-Geschäft.

CRN: Reichen die steigenden Preise spezialisierter Geräte, beispielsweise mit Farbtreue, aus, um den leicht rückläufigen Monitormarkt zukünftig wieder ins Plus zu bringen?

Korn: Wir konnten in den vergangenen Quartalen bereits einen positiven Effekt durch das Wachstum bei Geräten ab 24 Zoll (60,96 cm) aufwärts und durch unser erweitertes Portfolio im Bereich ultrahochauflösender Displays wahrnehmen. Es bleibt abzuwarten, wie stark sich dieser Wachstumstrend fortsetzt.

CRN: Welche Märkte oder Produktbereiche raten Sie Monitor-Resellern? Gibt es schon ausreichend Reseller, die sich auf vertikale Märkte wie den Healthcare- oder den Education-Bereich konzentrieren?

Korn: Unserer Meinung nach lohnt es sich nach wie vor, gerade auch die Märkte Bildungs-, Gesundheits- und Finanzwesen zu adressieren. Für diese Bereiche bieten wir in enger Kooperation mit unseren Partnern Display-Lösungen an, die branchenspezifische Anforderungen der jeweiligen Kunden erfüllen – z.B. kalibrierte Displays im Bereich Photographie und Druckvorstufe oder Mehrschirmlösungen für Handelsarbeitsplätze.

CRN: Sind Monitore mittlerweile ein Zusatzgeschäft im Rahmen größerer Projekte oder lohnt es sich noch für Reseller, sich stärker auf diesen Produktbereich zu konzentrieren?

Korn: Es lohnt sich für Reseller definitiv, sich auf diesen Bereich zu konzentrieren. Denn je individueller die Lösungen auf spezielle Anforderungen zugeschnitten sind und je stärker Displays mit anderen IT-Lösungen vernetzt werden, umso mehr ist der Fachhandel mit seiner Beratungs- und Integrationskompetenz gefordert. Für Fachhändler eröffnet sich durch die zunehmende Konvergenz und die Nachfrage nach integrierten Konzepten die Chance, sich langfristiger als strategischer IT-Lösungspartner zu positionieren.


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