Ab dem kommenden Jahr könnte das bisher größte Freihandelsabkommen für IT-Produkte in Kraft treten. Die ausbleibenden Zölle dürften sich letztendlich in den Endverbrauchpreisen widerspiegeln.
Die WTO hat das bisher größte Freihandelsabkommen für IT-Produkte auf den Weg gebracht. Wie verschiedene Medien berichten, einigten sich die Mitglieder der Handelsorganisation, unter dem Titel »Information Technology Agreement« (ITA) weltweit die Zölle auf zahlreiche IT- sowie TK-Produkte wegfallen zu lassen. Das könnte wiederum zu Einsparungen von mehreren Hundert Millionen Euro führen. Derzeit ist geplant, dass das Abkommen Mitte Dezember unterzeichnet wird. Die schrittweise Umsetzung soll dann Mitte 2016 beginnen.
Sicherlich hat das Abkommen auch einige Nachteile. Immerhin sinken die staatlichen Einnahmen aufgrund der entfallenden Zölle beträchtlich. Andererseits könnte die Einigung den Handel sowie die Investitionen im IT-Sektor ankurbeln und besonders die Zusammenarbeit mit China noch weiter stärken. Und letztendlich sollten sich die wegfallenden Zölle auch bei den Endkundenpreisen bemerkbar machen. Zwar könnten Hersteller und Händler die entstehende Lücke für Preiserhöhungen nutzen, gerade in Anbetracht des starken Dollars und der derzeit sehr hohen Preise wäre eine Senkung aber wünschenswert.
Profitieren werden von dem Vorstoß besonders die großen ITK-Konzerne dieser Welt, wie Apple oder Samsung. Gerade bei großen Mengen importierter und exportierter Ware zeigen sich die Zollabgaben schließlich am deutlichsten. Aber auch kleine Unternehmen könnten das Freihandelsabkommen für internationale Geschäfte nutzen und zu geringeren Kosten ins Ausland exportieren.
Noch ist das Abkommen aber nicht in Stein gemeißelt. Die Entscheidung fällt im kommenden Dezember und bis dahin kann durchaus noch viel passieren. Laut der Berichte sollen aber die Staaten mit den größten ITK-Industrien beteiligt sein – beispielweise China, die USA sowie die EU-Mitglieder. Und auch die WTO selbst zeigt sich mehr als zuversichtlich, dass das Freihandelsabkommen zustande kommt.