In vielen Unternehmen können oder dürfen sich Smartphones nicht mit dem Mobilfunknetz verbinden und sind ausschließlich auf WLAN-Konnektivität beschränkt. Dafür kann es viele Gründe geben – zum Beispiel die Kosten von Mobilfunkverträgen, schlechte Verbindungsqualität innerhalb eines Gebäudes oder der Wunsch, eine bestehende WLAN-Infrastruktur zu nutzen. Kommen Smartphones in derartigen Szenarien zum Einsatz, sind sie nicht nur für den Datenverkehr vom WLAN-Netz nutzbar, sondern auch für die Sprachkommunikation.
Das mobile Surfen mit Tablet und Smartphone erfreut sich wachsender Beliebtheit und treibt den deutschen Mobilfunkmarkt auf neue Höchstmarken: Nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur ist die Teilnehmerzahl im vergangenen Jahr auf rund 115 Millionen gestiegen. In Unternehmen allerdings können mobile Geräte nicht immer punkten: In vielen Fällen dürfen sich Smartphones dort nicht mit dem Mobilfunknetz verbinden und sind ausschließlich auf WLAN-Konnektivität beschränkt.
Für derartige Unternehmensrichtlinien gibt es verschiedene Gründe, zum Beispiel die Kostenstruktur von Mobilfunkverträgen, Arbeitsumgebungen, die den Einsatz von Smartphones schwierig machen oder der Wunsch, ausschließlich eine bestehende WLAN-Infrastruktur zu nutzen. Ein weiterer Grund liegt in der Sprachqualität: Smartphones wurden hauptsächlich für den mobilen Einsatz konzipiert. Dabei werden die Daten relativ sporadisch und oft bündelweise übertragen. Sind die Netze überlas-tet, kann das zu einer schlechten Verbindungsqualität innerhalb eines Gebäudes oder vermindertem Datendurchsatz und längeren Antwortzeiten führen. Im beruflichen Alltag wird aber eine zuverlässige und deutliche Sprachqualität erwartet – und zwar ohne Ausnahme. Besonders betrifft das Mitarbeiter im Gesundheitswesen, dem Einzelhandel und der Fertigung. Das Risiko, aufgrund schlechter Qualität mit falschen Patienteninformationen zu arbeiten oder wichtige Kundenbeziehungen zu gefährden, ist nicht irrelevant. Statt sich auf den Mobilfunk zu verlassen, arbeiten viele Unternehmen daher lieber mit Voice-over-Wireless-LAN („VoWLAN“), um eine angemessene Sprachqualität zu gewährleisten. Diese Kommunikation über ein WLAN-Netz bietet mobilen Anwendern korrekt ausgelegt und implementiert eine sehr hohe Sprachqualität. Es gibt allerdings einige Stolperfallen, die vorher umgangen werden müssen.
Priorisierung von Sprachdaten
Kommen Mobiltelefone im WLAN zum Einsatz, sind sie nicht nur für den Datenverkehr von diesem Netz nutzbar, sondern auch für die Sprachkommunikation. Und hier treten in vielen Fällen Probleme auf: Bei der Übertragung von Informationen über ein WLAN-Netz, können Datenpakete mit Verzögerung eintreffen oder ganz verloren gehen. In diesem Fall werden diese Pakete korrigiert oder erneut gesendet. Meist dauert das nur wenige Millisekunden und hat auf normale Anwendungen wie Internet-surfen oder die Übertragung von Dateien keine Auswirkungen. Da bei Voice-over-WLAN aber auch der Sprachverkehr über das WLAN-Netz übertragen wird, ist er für diese Problematik ebenso anfällig. Wenn diese Datenpakete nicht oder nur verzögert weitergeleitet oder beschädigt werden, leidet die Sprachqualität, es entstehen Störgeräusche oder das Gespräch bricht komplett ab. Das menschliche Ohr ist äußerst empfindlich, wenn es um Klangverzerrungen geht – bei Sprachanrufen gibt es daher nur sehr wenig Spielraum für Netzwerkfehler und -verzögerungen. Schon Unterbrechungen von wenigen hundert Millisekunden beeinträchtigen die Sprachqualität.