Damit es nicht zu derartigen Störungen kommt, muss bei der Implementierung und Konfiguration des gesamten „VoWLAN“-Systems die Übertragung von Sprachdaten vor anderen Datentypen priorisiert werden und sie müssen nahtlos zwischen den Zugangspunkten weitergereicht werden. Es darf nicht zu Überlastungen einzelner Punkte des Systems kommen. Ebenso wichtig sind Funktionen wie Dienstgüteunterstützung (Quality-of-Service, QoS), um Sprachpakete zu priorisieren. Denn der Sprachverkehr erfordert eine konstante, zuverlässige Bandbreite, frei von unberechenbaren Verzögerungen.
Ein weiterer Aspekt bei der Reichweitenbestimmung: Wie werden die Geräte normalerweise verwendet? Anwender nutzen mobile Telefone meist im Gehen. Wenn sie sich zwischen einzelnen Reichweitebereichen bewegen, sucht das Gerät andere Zugangspunkte, zu denen es wechseln kann, um so eine möglichst stabile Netzverbindung zu bieten. Dann wird das Gespräch zum nächstgelegenen Zugangspunkt umgeschaltet, wenn der Anwender den Bereich eines Zugangspunkts verlässt und in den nächsten eintritt. Überlappen sich die Reichweitebereiche nicht, leidet die Gesprächsqualität. Gleichzeitig warten viele Geräte zu lange, bis das Signal des aktuellen Zugangspunktes sehr schwach ist, bevor sie nach einem neuen Zugangspunkt suchen, mit dem sie sich verbinden können. Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern jedoch eine durchgehend stabile Sprachverbindung bieten, auch wenn sich der Anwender durch ein Gebäude oder eine Anlage bewegt: eine Krankenschwester muss sich zwischen Flur, Patientenzimmer und Behandlungsraum frei bewegen und dabei auch zwischen verschiedenen Zugangspunkten wechseln können, ohne dass es zu Paketverlusten oder einer Verschlechterung der Tonqualität kommt. Um für „VoWLAN“-Anwendungen eine nahtlose Konnektivität zu gewährleis-ten, müssen die Zugangspunkte deshalb so nah beieinanderliegen, damit es keine Lükken oder toten Winkel zwischen ihren Reichweitebereichen gibt. Wenn sich der Anwender dann zwischen den Reichweitebereichen bewegt, wird die Umschaltung des Gesprächs schon im Vorfeld geregelt, so dass sich die Gesprächsqualität zwischen den Umschaltungen nicht verschlechtert.
Spezielle sprachoptimierte Mobilgeräte suchen zudem kontinuierlich im gesamten Netzwerk nach der stärksten verfügbaren Verbindung, um zu gewährleisten, dass das Telefon stets erreichbar ist und die Sprachqualität hoch bleibt. Diese Geräte sind so konzipiert, dass der Wechsel zwischen Zugangspunkten stets unterbrechungsfrei erfolgt, auch während des Gesprächs. Darüber hinaus hat auch die Art, wie und wo Anwender ihre Telefone im Vergleich zu anderen Mobilgeräten festhalten, Einfluss auf die Signalstärke. Bei WLAN-Telefonen kann dieser Faktor im Vergleich zu Datengeräten die Reichweite einschränken. Deshalb ist eine gewisse Abnahme der Funksignalausbreitung beim Layout eines WLAN-Netzes zu berücksichtigen.
Für die erforderliche Anzahl an Zugangspunkten sind neben deren Anordnung und Konfiguration auch die Anforderungen an die Netzwerkkapazität ausschlaggebend. Für hochfrequentierte Bereiche wie Tagungs- und Aufenthaltsräume, wo Daten- und Sprachpakete um die Bandbreite kämpfen, muss es Mechanismen geben, um Sprachdaten vor anderen Datentypen zu priorisieren, um den Akku von Mobilgeräten zu schonen und den vom Gerät unterstützten Anwendungen die nötige Zugangspunktkapazität zuzuweisen. Diese letzte Komponente wird Zugangssteuerung genannt und ermöglicht es dem Zugangspunkt, seine verfügbare „Sendezeit“ auf Grundlage der Traffic-Anforderungen verbundener Clients zu verwalten und Anfragen abzuweisen, wenn die Kapazität nicht ausreicht. Eine durchdacht implementierte Zugangssteuerung verhindert, dass Zugangspunkte überlastet werden, und erhält und schützt somit die Dienstgüte (QoS) aller verbundenen Geräte.
Die Zugangssteuerung berücksichtigt stets das gesamte Netzwerk und alle jeweils mit ihm verbundenen Geräte. Möglich wird das durch eine Echtzeit-Überwachung, auf deren Grundlage die Netzwerk-ressourcen zugewiesen werden. Die Mobilgeräte werden derart mit den Zugangspunkten verbunden, dass die Last so gleichmäßig wie möglich verteilt wird. Zu diesem Lastausgleich gehört es auch, das erwartete Verkehrsaufkommen sowie Anrufmuster vorhersagen und entsprechend reagieren zu können. Kann der Sprachverkehr anhand von Wahrscheinlichkeitsmodellen der Nutzung korrekt vorausgesagt werden, lassen sich Netzwerke so entwerfen, dass die prognostizierten Anforderungen an die Sprachkapazität erfüllt werden.
Das Erfolgsrezept
Zu einem erfolgreichen Voice-over-WLAN-Konzept gehören daher durchdacht konfigurierte Netzwerke. Gleichermaßen wichtig sind Geräte, die eine Kombination aus Hardware und Software bieten, die Sprachqualität, nahtlose Bereichswechsel und Zugangssteuerung auf dem Niveau ermöglicht, das mobile Mitarbeiter benötigen. Außerdem arbeiten solche Geräte reibungslos mit dem Unternehmensnetzwerk zusammen, damit es nicht zu Datenstaus oder Kapazitätsüberlastungen kommt.
Mittlerweile gibt es sogar Geräte, die den handelsüblichen Smartphones optisch täuschend ähnlich sehen, gleichzeitig aber auch die für Unternehmen wichtigen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Robustheit und Integration bieten. Damit ist die Lücke zwischen zwischen Smartphones und mobilen Inhouse-Lösungen geschlossen, denn solche Geräte basieren auf Android, bieten Touchscreens, ein benutzerfreundliches und ergonomisches Design, HD-Sprachqualität, nahtloses Vo-Wifi-Roaming, Langlebigkeit, umfassende Telefonie-Unterstützung und Interoperabilität mit drahtlosen lokalen Netzwerken (WLAN). Dazu gehören auch Apps, wie sie Benutzer von ihren privaten Smartphones gewöhnt sind, und erweiterbare Applikationsplattformen, die sich speziell an die Anforderungen des Unternehmens oder die persönlichen Vorlieben des Nutzers anpassen lassen. Damit kommt für die Anwender auch der Spaß im Umgang mit den Geräten nicht zu kurz.