Das Handy lässt sich nicht mehr nur zum Telefonieren verwenden. Mailen, filmen, fotografieren, selbst bezahlen ist mittlerweile möglich. Jetzt kommt eine weitere Technologie hinzu: Das Mobiltelefon als digitaler Schlüsselbund für den Login. Die Technologie, „Blue ID“, wurde in Deutschland realisiert. Ersten Firmenkunden öffnet sie bereits Tür und Tor.
Von Heike Mittmann
Seit rund drei Jahrzehnten gehört das Mobiltelefon zu den Dingen, ohne die man nicht das Haus verlässt. Zwar haben Smartphones heutzutage dabei immer mehr Aufgaben von PDAs, Kameras und MP3-Playern übernommen. Doch gerade als Ersatz der beiden „ständigen Begleiter", Geldbeutel und Schlüsselbund, konnte sich bislang kein handybasiertes System in Form von mobilen Bezahlverfahren und digitalen Schlüsseln etablieren - zumindest nicht auf breiter Basis. Während die Weiterentwicklung des Handys zur elektronischen Geldbörse in eine Art Dornröschenschlaf gefallen zu sein scheint, steht dem großflächigen Einsatz als digitaler Schlüssel nicht mehr viel im Wege.
Das ursprünglich aus der Automobilbranche stammende Garchinger Unternehmen Baimos Technologies hat mehrere Jahre Forschung und Entwicklung in seine „Blue ID" benannte Technologie investiert. Damit können beispielsweise Mietwagennutzer das Auto ab dem festgelegten Buchungszeitraum per Handytastendruck öffnen.
Blue ID ist dabei nicht auf diesen einen Anwendungszweck beschränkt. Die Software auf dem Mobiltelefon ersetzt nicht nur einen Schlüssel, sondern mehrere. Etwa den für die Schranke am Firmenparkplatz, das Gebäude und das Büro sowie gleichzeitig auch für den Login am PC. Damit bietet Baimos Technologies mit Blue ID eine praktikable Alternative zu bisher gängigen Zugangstechnologien wie RFID, Transpondern oder Chip-Karten.