Das Problem sind die Carrier
Mittlerweile müssen Unternehmen bei Unified-Communications & Collaboration (UCC) nicht nur auf ihr LAN, sondern auch auf die Netze von Service- und Mobilfunk-Providern achten. Statements von Anbietern fordern vor allem die beiden letzteren zum Handeln auf.


Network Computing sprach mit Alcatel-Lucent, Helpline, Logica, Reliance Globalcom, Siemens IT-Solutions and Services und T-Systems über Unified-Communications & Collaboration (UCC). In ihren Statements schieben sie vor allem Service- und Mobilfunk-Providern den schwarzen Peter zu. Hier ist in ihren Augen großer Handlungsbedarf. Lesen Sie im Folgenden den ersten Teil der Aussagen.
Network Computing: Wie bewerten Sie die Kommunikationsvoraussetzungen für konvergente Echtzeit-Ströme innerhalb der lokalen Firmennetze?
Dr. Jörg Fischer, Leiter für Strategische Geschäftsentwicklung bei Alcatel-Lucent in Deutschland: »Mit Gigabit-Ethernet, sogar 10-Gigabit-Ethernet, ist High-Performance selbst für sehr sensible Ströme wie bei Video-Konferenzen mit ihren extrem hohen Synchronisationsanforderungen kein Problem. Die eigentlichen Schwierigkeiten beginnen jenseits der LAN-Schnittstellen. Die hier zur Verfügung stehende Bandbreite ist um Dimensionen geringer. Besonders deutlich driften die Übertragungsraten von LAN- und mobilen Verbindungen auseinander.«
Ingo Wupper, Director Solutions-Consulting Central-Europe bei Reliance Globalcom: »Um die Anforderungen an ein Netzwerk zu definieren, ist es wichtig, die Ziele des Unternehmens und sein Umfeld zu verstehen. Dazu gehören die Applikationen, ihr Stellenwert für das Geschäft und die zu Grunde liegende Infrastruktur. Dienste wie Sprache und Video ändern nichts an diesem Ansatz. Es sind nur weitere geschäftskritische Anwendungen, die entsprechende Service-Level stützen müssen.«
Dirk Martin, geschäftsführender Gesellschafter der Software-Gruppe Helpline: »Auf den ersten Blick erscheinen die Voraussetzungen für geschäfts- und flusskritische Prozesse im LAN ideal. Höhere Bandbreite über das Ethernet, bei Bedarf bis hin zu den Arbeitsstationen, gibt es genügend. Allerdings ist die Bandbreite nur ein Faktor. Für verlässliche Geschäfts- und Kommunikationsprozesse muss eine hohe Verfügbarkeit und Performance hinzutreten.«