Das zukünftige Smart Home braucht die Kapazitäten, um die Datenraten unter entsprechender Qualität ins Haus zu bringen. Hier trifft der "Need for Speed" auf "Security by Design". Aber wie genau lässt sich das realisieren?
Weltweit wächst der Internetverkehr weiterhin exponentiell, was zum Teil auf einen unersättlichen Datenkonsum – meist in Form von Video – in Privathaushalten zurückzuführen ist. Der globale IP-Verkehr, der aktuell bei mehr als 100 Exabyte im Monat liegt, wird laut Cisco im Jahr 2021 278 Exabyte im Monat erreichen. Video ist bereits für mehr als 70 Prozent des Datenaufkommens im Internet verantwortlich, aber der Anteil wird sich aufgrund von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zwischen 2016 und 2021 auf das Zwanzigfache erhöhen. Gleichzeitig steigt die Zahl der vernetzten Geräte immer weiter und wird bis 2021 auf 21 Milliarden anwachsen. Viele dieser neu vernetzten Knoten sind sogenannte „IoT“-Geräte, die vielleicht nicht viel Verkehr erzeugen, aber eine signifikante Herausforderung in puncto Sicherheit und Dienstqualität darstellen.
In den letzten Jahren hat sich das Heimnetzwerk von wenigen kabelgebundenen Verbindungen in ein größtenteils drahtloses Netzwerk verwandelt, das gewünschte Inhalte per Wi-Fi an die Verbraucher liefert. Mit solchen Netzwerken verbinden sich eine ganze Reihe von Geräten wie Smartphones, Fernseher, Thermostate und so weiter. Parallel dazu findet eine weitere Revolution statt: Das sogenannte „lineare“ Fernsehen, welches normalerweise über Satellit oder terrestrisch per MPEG-Transportprotokoll gleichzeitig Millionen von Haushalten erreicht, wird immer mehr von TV-on-Demand abgelöst, welches über das Internet per Internet Protocol (IP) bereitgestellt wird.
All dies treibt die Nachfrage nach Bandbreite im Haushalt exponentiell nach oben. Für die Zukunft darf man erwarten, dass neue, auf VR und AR basierende Applikationen eine weitere Steigerung der Datenraten und deutlich geringere Latenzzeiten erfordern als die aktuellen Videostreaming-Anwendungen. Daher suchen Netzbetreiber nach Lösungen, ihre gesamte Kundenbasis mit Gigabit-Zugängen zu bedienen.
Die Notwendigkeit von Mehrfachzugriffstechnologien
Um Gigabit-Datendienste für Haushalte in großem Umfang bereitzustellen, müssen Internet-Betreiber mehrere Zugriffstechnologien nutzen. Die Gründe dafür lassen sich in Geographie, Historie und Physik finden:
Daher setzen die neuesten Gigabit-Zugangstechnologien wie „G.fast“ und 5G mmWave voraus, damit der Aggregationspunkt näher an der Wohnung platziert wird – typischerweise innerhalb von einigen hundert Metern. Eine weitere interessante Beobachtung ist, dass alle Hochgeschwindigkeits-Kommunikationsformate – einschließlich 5G, G.fast und Wi-Fi – irgendeine Art von OFDM (orthogonales Frequenzmultiplex) verwenden, um unter realen Bedingungen die höchst möglichen Geschwindigkeiten zu erreichen.