Applikationen

Die Cloud kommt durch die Hintertür

2. Mai 2014, 10:48 Uhr | Ein Kommentar von Diethelm Siebuhr, CEO bei Nexinto
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Während viele Firmen noch überlegen, ob Cloud-Computing überhaupt eine Option für sie ist, nutzen viele ihrer Mitarbeiter bereits klammheimlich diverse Cloud-Services. So ergab eine von McAfee in Auftrag gegebene Studie, dass mehr als 80 Prozent der Befragten während der Arbeit nicht genehmigte SaaS-Anwendungen nutzen. In der Folge wächst die "Schatten-IT" – die Anwendung von Technologielösungen in Unternehmen und Organisationen, die nicht von der IT-Abteilung genehmigt sind oder nicht im Einklang mit IT-Richtlinien stehen – und der Druck auf das IT-Management.

Diethelm Siebuhr, CEO bei Nexinto
Diethelm Siebuhr, CEO bei Nexinto
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Seit nunmehr fünf Jahren diskutieren die Unternehmen schon über Cloud-Computing und man kann nicht sagen, dass während dieser Zeitspanne nichts passiert wäre. Eine Reihe von Unternehmen hat sich – meist nach reiflicher Überlegung und nach Rücksprache mit der Rechtsabteilung – aus der Deckung gewagt und arbeitet schon mit der Cloud. Vor allem aber bedient sich der private Anwender, der "Consumer", überaus rege an der Cloud. Es dürfte heute kaum noch jemanden geben, der sich privat im Web bewegt und dabei nicht Applikationen aus der Cloud verwendet, sei es eines der diversen Mail-Programme, ein Messenger wie Whatsapp oder ein Dateisystem wie Dropbox, aber auch Portale wie Youtube, Flickr oder Ebay sind technisch gesehen nichts anderes als Cloud-Applikationen.

Je aktiver jemand im Netz ist, je "netzaffiner" er ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht nur ein Cloud-Programm, sondern gleich eine ganze Reihe davon im Einsatz hat. Dass in den meisten Fällen auf diesen Lösungen nicht groß und breit "Hic Sunt Leones" draufsteht, ändert nichts an der Sache.  

Gefahr durch ungenehmigte Applikationen
Unterdessen ist aber über diesen Umweg das Cloud-Computing auch in die Unternehmen eingedrungen – und zwar ganz jenseits von Überlegung und Abwägungen Cloud-typischer Fragestellen hinsichtlich Sicherheit, Eigentum an den Daten, Zugriffsmöglichkeiten durch Dritte oder Geschäftsmodell. Und natürlich ohne Rücksprache mit der Rechtsabteilung. Da gibt es Mitarbeiter, die neben dem offiziellen noch parallel ein weiteres Mailprogramm verwenden – gerne auch für Unternehmensbelange – oder ein Grafikprogramm oder sie laden einfach ein paar Dateien bei Dropbox hoch, weil sie dann ganz einfach von unterwegs drauf zugreifen können.

Der aktuelle Trend, private Geräte, vornehmlich Smartphones und Tablets auch im und für das Unternehmen einzusetzen (Bring-Your-Own-Device – BYOD), gibt dem noch einmal kräftig Vorschub: Kein Unternehmen weiß, welche Applikationen auf diesen Geräten laufen, zumal es auch kaum Möglichkeiten gibt, das zu überprüfen und laufend zu überwachen. Schließlich gilt noch immer: in der BYOD-Welt ist immer noch der Nutzer Herr über das Gerät und er bestimmt, was darauf installiert wird und was nicht. In den meisten Fällen haben die Mitarbeiter natürlich gute Gründe diese Cloud-Applikationen zu verwenden, vielleicht weil die unternehmenseigene Software ein paar dringend benötigte Funktionen nicht zur Verfügung stellt, vielleicht auch, weil man das betreffende Cloud-Programm schon gewöhnt ist und es deshalb besser bedienen kann.

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