AR-Anbieter Ubimax

Die Datenbrille, das neue Smartphone

14. Juli 2020, 15:13 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Den Business Value herauskitzeln

Vorteile AR
Vorteile von Augmented Reality
© Ubimax

Für die Kunden soll Ubimax wie ein One-Stop-Shop fungieren: Man kann die Kern-Software-Lösung bekommen, aber auch die jeweilige Hardware. „Wir stellen das alles zusammen, konfigurieren das – gerade im Remote-Support- Bereich – und dann schiffen wir diese Brillen an einen Kunden in die Welt. Auspacken, einschalten, funktioniert“, verspricht Witt.

Was jedoch so simpel klingt, offenbart bei näherer Betrachtung einen erheblichen Rattenschwanz. Denn neben der Supply Chain bildet das Software-Unternehmen die Beratung und den Service drum herum an. Stichwort Change Management: Wie macht man das? Wie führt man das ein? Denn schließlich handelt es sich um eine Technologie, mit der die meisten Nutzer noch nie zuvor Berührungspunkte hatten. „Da geht es darum, über den Mehrwert zu kommunizieren und die Leute mitzunehmen“, führt Witt aus. „Wie lange nutze ich sowas? Im Remote Support ist das jetzt nicht so ausgeprägt, weil es eher den Charakter eines Telefonats hat und man nutzt es nicht acht Stunden am Stück.“ Aber in der Logistik oder in anderen Bereichen sei das anders und man müsse sich damit beschäftigen, ob man die Technologie als „Hard Cut“ oder graduell einführt.

Im Grunde bringe man aus Ubimax-Sicht die Digitalisierung an den Werksmitarbeiter. „Digitalisierung findet ja häufig bei Maschinen und Anlagen durch Sensoren – Stichwort IoT – statt oder in der Office-Welt softwarebedingt durch sämtliche Prozessautomatisierungen“, so Witt. „Aber der Werker als solches, der physisch arbeitet, seine Hände braucht – da ist Digitalisierung noch nicht so stark angekommen und wir versuchen ihn mit modernster Kommunikationstechnologie in Verbindung mit unserer Software in dem Werk bei seiner physischen Arbeit bestmöglich zu unterstützen.“

Ein gutes Beispiel findet sich in der Automobillogistik mit den sogenannten Pick-by-Light-Systemen. „Dort gibt es überall Boxen, und da leuchtet ein Licht, wo ich was rausgreifen soll – das geht relativ schnell. Das Problem ist aber, dass die Automobilbranche so dynamisch ist, dass sie die Kartons immer an anderen Orten und in anderen Konstellationen hinstellen müssen.“ Das sei verbunden mit entsprechen hohen Rüstkosten, da alles verdrahtet ist. Die Lampen, Displays und andere Geräte – jedes Verstellen soll hier bis zu 100.000 Euro kosten. „Das macht es sehr inflexibel. Und wir können de facto die gleiche Geschwindigkeit leisten und sind flexibler, weil alles am Körper ist.“

Update vom 15. Juli 2020: Kurz nach Veröffentlichung dieses Beitrages hat die funkschau-Redaktion die Nachricht erhalten, dass Teamviewer Ubimax übernehmen wird. Der Spezialist für Fernwartungssoftware erwirbt gemäß der Vereinbarung 100 Prozent an Ubimax zu einem Preis von 136,5 Millionen Euro, frei von Barmitteln und Schulden, der teilweise in bar und teilweise in Aktien gezahlt wird. Nähere Informationen dazu hier.

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