Vor ein paar Jahren noch vorrangig im Proof-of-Concept- beziehungsweise Pilotprojektstadium hat sich immersive Technologie im Business-Umfeld mittlerweile etabliert. Welche Mehrwerte besonders industrielle Augmented-Reality-Anwendungen bieten und warum Covid-19 eine Chance für die Branche darstellt.
Die weltweite Corona-Pandemie beeinflusst derzeit viele Bereiche des täglichen Lebens und entpuppt sich neben ihren zahlreichen Herausforderungen und negativen Effekten zunehmend auch als Treiber der Digitalisierung: von der erhöhten Nachfrage nach Online-Video-Tools über praxisnahe E-Learning-Konzepte bis hin zum Internet als infrastrukturelle Basis. Während diese – aber auch weitere Technologien wie Cloud-Computing – besonders von der Krise zu profitieren scheinen, kommt das Team des Softwareentwicklers Softeq in einem Technologie-Blogbeitrag bezüglich der Auswirkungen der Corona-Krise zu dem Schluss, dass darüber hinaus auch neue IoT-, Smart-City- und Virtual-Reality-Projekte angeschoben werden.
So könnte der stark gebeutelte Tourismussektor etwas aus der Krise lernen und mit Extended Reality (XR) die Welt nach Hause bringen. Ein Beispiel dafür ist Travel World VR. Die Produktionsfirma hat sich auf die virtuelle Realität im Marketing spezialisiert, um Reiseerlebnisse förder- und verkaufbar zu machen. Auch Kultureinrichtungen wie Museen rüsten derzeit auf und bieten mitunter virtuelle Touren durch ihre Sammlungen an. Softeq prognostiziert zudem, dass die meisten Regierungen mit aller Kraft versuchen werden, sich gegen den wirtschaftlichen Abschwung zu stemmen. Technologische Fortschritte, die dabei helfen können, ein ähnliches Szenario wie das jetzige zu vermeiden, werden vermutlich mit großen Investitionen unterstützt – von Smart-City-Initiativen bis hin zu Plattformen, die das Katastrophenmanagement vereinfachen und bei der Vermeidung solcher Situationen helfen.
Auch IoT-Projekte und Virtual Reality werden im Fokus einiger Branchen stehen, um sich unabhängiger von der analogen Welt zu machen. Denn während Telefon- sowie Videokonferenzen und Task Management Tools helfen, dass Firmen in dieser schwierigen Zeit einigermaßen produktiv bleiben, stellen geschlossene Produktionsstätten speziell im industriellen Sektor die geübte Praxis von Vor-Ort-Trainings auf den Prüfstand. Wie können derzeit beispielsweise Industriearbeiter an neuen Maschinen geschult werden? Eine mögliche Lösung bietet auch hier der Einsatz immersiver Technologien.
Zusammenspiel von Soft- und Hardware
Ein Lösungsanbieter, der in diesem Bereich auf umfassende Erfahrung und auf mehr als 400 Kunden weltweit blicken kann, ist Ubimax. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bremen bietet eine Komplettlösung für industrielle Augmented-Reality-Anwendungen inklusive Datenbrillen und anderer tragbarer Computer an. Die Leistungen reichen dabei von der Hardware-Beratung über die Konfiguration der Software bis zum Roll-out und dem anschließenden Service im laufenden Prozess. „Ubimax ist ein Softwareunternehmen, wobei es sich um eine Client-Server-Anwendung handelt“, beschreibt Ubimax-CEO Hendrik Witt die zugrundeliegende Technologie. Die eigene Software namens „Frontline“ lässt sich zwar auf gängigen Devices wie Tablets und Smartphones nutzen. „Um jedoch die volle Leistungsfähigkeit dieser Software ausspielen zu können, brauchen wir Hardware wie Wearables, Datenbrillen oder Smartwatches“, erklärt Witt.
Die Clients sind typischerweise per WLAN verbunden – de facto sind jedoch sämtliche Formen der Wireless-Konnektivität denkbar – und kommunizieren mit einer Server-Infrastruktur, die beispielsweise in der Cloud betrieben wird. Witt: „Das bedeutet auch, dass wir flexibel einsetzbar sind. Denn die Technologie, die wir brauchen, die tragen wir am Körper – oder zumindest in der Hosentasche.“ Ubimax bediene sich dabei der Infrastruktur, die meist schon existent ist wie Mobilfunk oder Enterprise-WiFi. „Das macht uns sehr flexibel vom Einsatzpunkt und -ort her und es macht uns in Zeiten von Corona natürlich auch interessant.“