Aber nicht nur der schnelle Ausbau der IT-Infrastruktur fordert IT-Leiter und ihre Abteilungen, sondern auch die Absicherung dieser. Viele Cyberkriminelle nutzen die unübersichtliche Lage, um gezielte Kampagnen zu starten und sich auftuende Lücken sowie die oftmals fehlende Erfahrung mit Homeoffice auszunutzen. "Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie missbrauchen Cyberkriminelle das massive öffentliche Interesse für ihre Angriffe", erklärt unter anderem Klaus Gheri, General Manager Network Security bei Barracuda Networks. Auch der Security-Anbieter Eset verzeichnet aktuell einen sprunghaften Anstieg von "Spam-Mails, Fake-News, vermeintlichen Spendenaufrufen und Fake-Shops" in Verbindung mit Corona. Im Zuge der immer heterogeneren Strukturen, der sich zuspitzenden Cyberbedrohungslage und trotz der Kurzfristigkeit vieler Maßnahmen den Datenschutz nicht aus den Augen zu verlieren, ist ein weiterer Fallstrick. "Was sich für viele Unternehmen bereits im Alltag als schwierig herausstellt, bedeutet in der aktuellen Situation eine noch größere Hürde", warnt Haye Hösel, Geschäftsführer bei Hubit Datenschutz.
Im Zuge der Corona-Pandemie zeigt sich mehr denn je, wie geschäftskritisch eine starke, moderne IT-Infrastruktur ist. Jetzt ist es an vielen IT-Abteilungen und -Leitern, unter erschwerten Bedingungen einen außerordentlich wichtigen Beitrag zum Aufrechterhalten des Geschäftsbetriebs zu leisten. Die elementare Bedeutung ihrer Arbeit für viele Unternehmen kann daher nicht genug betont werden. Und Nassim Nicholas Taleb beschreibt einen schwarzen Schwan vor allem auch als Stresstest für die Gesellschaft – im Falle der IT für die Leistungsfähigkeit der digitalen Infrastruktur –, der Schwächen im System aufzeigt und dadurch langfristig Entwicklung anstoßen kann. Oder wie es BVDW-Geschäftsführer Marco Junk ausdrückt: "Vielleicht führt uns diese Krise in Deutschland endlich dazu, die Digitalisierung der Arbeitswelt ernsthaft zu betreiben."