Els Demeester im Porträt

Die (noch) unbekannte Teamchefin

21. Januar 2010, 12:18 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Für alles und noch mehr zuständig

Um den Kunden beste Betreuungsqualität bieten zu können, investierte sie seit ihrem Antritt in den Ausbau des Teams. Nach Jahren der Reduzierung des Mitarbeiterstamms steht Demeester damit beim Broadliner für eine neue Ära des Aufbaus. »Wenn Partner und Branchenbeobachter sich beklagen, dass es bei Tech Data zu viele Veränderungen gäbe, entgegne ich gerne: Das muss so sein! Wir müssen dynamisch sein«, meint Demeester. Unterstützt fühlt sie sich in ihrem Expansionsdrang vom Konzernmanagement. »Unser CEO Robert Dutkowsky forciert seit seinem Amtsantritt die Expansion, er gibt uns klare Signale vor.« Im Übrigen genieße sie die volle Rückendeckung der Konzernleitung und habe dadurch auch für ihre Aufgaben in Deutschland die richtigen Voraussetzungen geschaffen.

»Ich spreche Klartext und stelle offen meine Forderungen, so bekomme ich auch, was ich für die erfolgreiche Umsetzung meiner Ziele benötige – und meine Ziele habe ich immer erreicht«, schließt Demeester selbstbewusst. Dazu komme, dass sie den US-Konzern in- und auswendig kenne. »Das hatte ich mir ursprünglich zwar nicht so vorgestellt, aber nun bin ich schon seit zwanzig Jahren bei Tech Data.« Schon kurze Zeit nach ihrer Ausbildung – Demeester ist Ingenieurin für Mikroelektronik – stand sie 1989 Patin bei der Gründung von C2000 in Belgien. Den IT-Channel hatte die ehemalige Rettungsschwimmerin aus Ostende im Rahmen einer Forschungsarbeit kennen gelernt: »Ich habe wirklich fast alle Computerhändler Belgiens besucht und den Markt erforscht.«

Auch im ursprünglich siebenköpfigen TD-Team war Demeester zunächst »für alles und noch mehr« zuständig: »Ich habe mit den Herstellern verhandelt, mit den Kunden gesprochen und sogar noch selbst Pakete ausgefahren«, erinnert sie sich. Das schnelle Wachstum in den frühen Jahren schuf Gestaltungsräume für innovative Projekte, die Demeester gerne nutzte. »Das ist für mich der interessante Aspekt: Geschäftspotenziale finden und diese Wachstumsbereiche aufbauen.« So gründete sie beispielsweise eine spezialisierte Apple-Unit mit eigenem Brand, die zeitweise auch international vom Distributor betrieben wurde, sie etablierte das TD Midrange-/Value-Geschäft erfolgreich in der Benelux- Region und baute die International Sales-Abteilung für paneuropäische Vertriebsprojekte auf. »Das Wachstum war damals groß, es boten sich immer Chancen für neue Projekte. Das ist heute nicht mehr so einfach«, schließt Demeester rückblickend.

Langweilig wird ihr bei ihrer zeitaufwändigen Arbeit für den Prozess-getriebenen deutschen Broadline-Bereich trotzdem nicht. »Auch in der Broadline- Distribution kann man sehr innovativ sein«, betont sie, »beispielsweise bei neuen Konzepten für die Supply Chain.« Darüber hinaus sei sie heute besonnener als in früheren Jahren. »Ich führe neben meinem Tech Data-Leben auch noch ein anderes Leben als Frau und Mutter«, erzählt die zweifache Mutter. Sie habe gut gelernt, ihren verschiedenen Verantwortungen flexibel gerecht zu werden – heute Management-Besprechung in der Münchner Kistlerhofstraße, morgen Geburtstagsfest mit Familie in Belgien. Und zwischendurch findet sie doch noch Zeit, ihren privaten Leidenschaften nachzugehen: Kunst- und Antikmärkte besuchen, Schwimmen und jede Art von Wassersport.


  1. Die (noch) unbekannte Teamchefin
  2. Die richtige Frau für die Charme-Offensive
  3. Kollektives Wachrütteln
  4. Für alles und noch mehr zuständig
  5. Der Mensch Els Demeester
  6. Das Unternehmen Tech Data

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