Els Demeester ist erfahrene Rettungsschwimmerin und kennt den IT-Distributor Tech Data in- und auswendig – gleich zwei gute Voraussetzungen, um den in Deutschland zuletzt nicht immer hochseetauglichen Broadliner wieder auf Kurs zu bringen. Ihr Erfolgsrezept: die richtigen Ideen zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Team angehen.
So unspektakulär können Wechsel an der Führungsspitze auch vollzogen werden: »Darf ich vorstellen: Meine neue Chefin«, präsentierte Country Manager Klaus Schlichtherle auf dem Tech Data- Forum 2007 den verblüfften Messegästen nonchalant die eben designierte Regionsmanagerin Els Demeester. Die Überraschung unter den Anwesenden war freilich groß, schließlich war die Belgierin, die ab Mai die Geschicke des Distributionsriesen in der D/A-Region lenken sollte, für hiesige Branchenkenner eine Unbekannte. Und ist es vielleicht immer noch.
Dabei hatte die Distributionsmanagerin in den westlichen Nachbarländern schon früh für Furore gesorgt: Demeester hatte maßgeblich Anteil am Aufbau des erfolgreichen Geschäfts für den Broadliner in der Benelux-Region. 2001 wurde sie als 36-Jährige Benelux-Chefin und in Folge von den Benelux-Medien zu den einflussreichsten Frauen in der IT-Branche gezählt. Nebenbei hat sie viele konzernrelevante Projekte vorbildlich umgesetzt, beispielsweise eine Lagerkonsolidierung in der Region und den Aufbau einer International Sales- Abteilung. Da parallele Maßnahmen von Tech Data in der D/A-Region weniger störungsfrei verliefen, war die erfolgreiche Umsetzung solcher heikler Projekte in den westlichen Nachbarländern eine erstklassige Empfehlung für die Präsidenten-Ebene. Europa- Chef Nestor Cano bestellte die Newcomerin des Konzerns zur Nachfolgerin von Thomas F. Huber, der im Februar 2007 seinen Abschied nahm.
»Der Vorteil war, ich habe all diese Projekte in der Benelux-Region schon erfolgreich umgesetzt, das hat Nestor Cano anerkannt«, beschreibt Demeester die Vorgeschichte zu ihrer Berufung. Und da stand sie also nun auf der Bühne des TD-Forums und begrüßte die überraschten Handelspartner, Hersteller und Medienvertreter in noch etwas ungelenkem »Rudi Carell-Deutsch«.