Für Anbieter und Nutzer von Unified-Communications bieten der neue Mobilfunkstandard LTE und die kommende Generation LTE-Advanced eine ideale Gelegenheit, noch schneller und zuverlässiger zu kommunizieren. Wenn also Dienste und Anwendungen via Mobilfunk realisiert werden können, die bisher nur über Kabel möglich waren, stellt sich die Frage: Wird Unified-Communications via LTE das Glasfaserkabel ersetzen?
Mobiler Datentransfer, schneller als DSL, auf dem Smartphone – und das überall. So wird der neue LTE-Standard gerne beschrieben: als schneller Breitbandmobilfunk. Auch wenn der wahre Sprung erst mit dem echten 4G-Standard LTE-Advanced geschehen wird, ist der Paradigmenwechsel schon absehbar: Ein reines Daten-Modell ersetzt die Koexistenz von Sprache und Datenpaketen, wie es bei den Mobilfunkstandards bis einschließlich 3G üblich war. So bieten sich neue Möglichkeiten, die Datenleitungen zu nutzen – Video, VoIP, Chat und vieles mehr.
LTE und Glasfaser
Sind LTE und die neuen Mobilfunkstandards generell der Tod der Standleitung? Die kurze Antwort lautet natürlich: Nein. LTE und LTE-A bedeuten zwar eine schnelle mobile Datenverbindung, sind aber keinesfalls der Nachfolger des Kabels – was trotzdem gerne behauptet wird. Erstens ist der Zweck einer Kabelverbindung, auch FTTH (Fibre-To-The-Home) genannt, etwa das dauerhafte Streamen von HD-Video, wofür LTE weder ausgelegt ist noch genutzt wird. Somit werden Nutzer mit diesen Bedürfnissen nur dann auf LTE ausweichen, wenn kein Glasfaserkabel verfügbar ist. Zweitens fördert der Ausbau der LTE-Netze auch den Ausbau der Kabelnetze, denn die Masten benötigen ein Glasfaserkabel zur schnellen Anbindung an die Core-Netzwerke der Mobilfunkbetreiber, das zu verlegen wiederum den ersten Schritt zum FTTH-Netz bedeutet. Kabel und Mobilfunk werden also weiterhin koexistieren. Für Nutzer, die mehr Wert auf mobile Breitbanddienste legen und weniger auf stationäre Dauernutzung, ist LTE-A jedoch die attraktivere Wahl. Dies lässt sich etwa derzeit am japanischen Markt verfolgen, wo LTE langsam den Kabelanbietern die Kunden abgräbt.