"Mobile Data Optimization" (MDO) ist eine Lösung vom Startup Wandera, mit der Unternehmen nach eigenen Regeln festlegen können, was mit Firmenhandys im Internet angeschaut werden darf. Was dies genau bedeutet und worauf es bei der Einführung einer MDO-Lösung im Unternehmen zu achten gilt, erläutert Pim van der Poel, Regional Manager DACH bei Wandera.
funkschau: Im April dieses Jahres hat Wandera den ersten Mobile-Data-Optimization-Service für Unternehmen auf den Markt gebracht. Was genau ist unter dem Begriff zu verstehen? Wo liegen die Vorteile für Unternehmen?
Pim van der Poel: Weite Aspekte des Internets sind für Desktops gemacht, zum Beispiel Formate oder Werbung. Wandera komprimiert Daten für mobile Geräte um 30 Prozent. Damit erreichen wir geringere Transferkosten und nebenbei eine für mobile Geräte angepasste, schnellere Darstellung. Außerdem lässt sich mit MDO einschränken, was und wo auf die Firmen-Smartphones heruntergeladen werden darf. Die Anwenderunternehmen können also für mobile Geräte die gleichen Policies einführen wie bei den Desktops in ihren Büros. Dadurch gewinnen die Firmen neben der rechtlichen Sicherheit mehr Transparenz, wo und wozu Firmenhandys genutzt werden. Sie erfahren, welche und wie viele Daten ihre Mitarbeiter wo unterwegs benötigen. Auf dieser Grundlage können Unternehmen ihre Verträge mit Mobilfunk-Providern gezielter gestalten.
funkschau: Was unterscheidet MDO von Mobile-Device-Management (MDM)?
Van der Poel: Bei MDM geht es im Kern um die Geräte und die Apps, um Inventarisierung, um Standards für die Software von der Installation bis zu Sicherheitsaspekten. MDO setzt darauf auf, ist eher eine Ergänzung zu MDM. Neben der Datenkomprimierung geht es bei Wandera darum, zu kontrollieren, welcher Content auf die Smartphones heruntergeladen werden darf und was blockiert wird. Mit MDO bekommen die Unternehmen, denen die Firmenhandys immerhin gehören, wieder die Möglichkeit, deren Nutzung zu bestimmen.
funkschau: Und welche Rolle spielt Mobile-Data-Optimization in einer übergeordneten Strategie für den Einsatz mobiler Geräte in Unternehmen?
Van der Poel: Viele Anwender glauben, ihre Telekommunikationskosten würden im Rahmen bleiben, weil die EU die im europäischen Ausland anfallenden Roaming-Gebühren deckelt. Seit 1. Juli 2012 kostet ein Megabyte 70 Cent, seit Juli dieses Jahres 45 Cent und ab Juli nächsten Jahres 20 Cent. Doch diese Preissenkung wird dadurch wieder wettgemacht, dass sich die zu den Handys transportierte Datenmenge jedes Jahr verdoppelt. Vor diesem Hintergrund wird es für die Unternehmen relevant, welche Daten von wo und in welcher Menge heruntergeladen werden. Diese Informationen liefert weder ein MDM noch ein Provider. Sie sind aber darüber hinaus erst die Grundlage für die Entscheidung, welche Daten mobile Mitarbeiter brauchen, um unterwegs ähnlich aktiv zu sein wie im Büro.