Interview: »Der Preisdruck wird sich noch verstärken«
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Der Preiskampf erstreckt sich bereits über alle Notebook-Produktklassen, wie Dirk Thomaere, General Manager DACH bei Toshiba, im Gespräch mit Computer Reseller News feststellt. Der Manager geht davon aus, dass sich der Druck sogar noch erhöhen wird.
CRN: Händler beklagen einen verschärften Preiskampf im Notebook-Markt. Können Sie das von Herstellerseite bestätigen?
Thomaere: Ja, auch wir beobachten einen verstärkten Preiskampf im Notebook- Markt, der durch die in den vergangenen Monaten gesetzten Preispunkte noch weiter angeheizt wird. Momentan kauft der Kunde so günstig wie nie zuvor, eine Entwicklung, die vorwiegend zu Lasten der Hersteller und des Kanals geht.
CRN: In welchen Produktsegmenten ist der Preisdruck besonders hoch?
Thomaere: Diese Entwicklung zieht sich bedauerlicherweise durch alle Produktbereiche. Mittlerweile gibt es keine Produktklasse mehr, die nicht von einem starken Preisdruck betroffen ist. Zum einen spielen wirtschaftliche Entwicklungen eine Rolle. Zwar steht der starke Euro einem schwachen Dollar gegenüber und wir könnten im Prinzip gute Margen erzielen, da die meisten Komponenten in Dollar verhandelt und gezahlt werden. Doch der Druck verstärkt sich, weil immer mehr Hersteller in der Eurozone Geld verdienen möchten. Außerdem haben wir den Eindruck, dass einige Mitbewerber über hohe Lagerbestände verfügen, die aber aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung nur schleppend abfließen. Hier sollen Preissenkungen als Wachstumsmotor dienen.
CRN: Wird der Preis- und Konkurrenzdruck im Notebook-Markt anhalten?
Thomaere: Der Preisdruck wird weiterhin anhalten, sich voraussichtlich sogar noch verstärken. Mittelfristig werden wir uns nicht mehr über hohe Wachstumsraten freuen können. Es existieren heute schon Prognosen, die eine Marktsättigung in Aussicht stellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich frühzeitig richtig im Markt zu positionieren, um bei Einsetzen des Verdrängungswettbewerbs auch bei geringem Marktwachstum richtig aufgestellt zu sein. Argumente für ein Markengerät, wie beispielsweise Qualität, geringe Ausfallraten, Zuverlässigkeit und Plattformstabilität der Geräte, müssen dem Kunden vom Handel überzeugend vermittelt werden. Ziel des Handels muss es sein, hochwertige Geräte zu verkaufen,umdauerhaft bessere Margen erzielen und Kunden binden zu können.
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