Jürgen Unger: »Drastische Veränderungen im TK-Markt«
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Jürgen Unger, Vorstand beim TK-Distributor Komsa, über die rückläufigen Tendenz im TK-Markt, über stärkere Kundenorientierung und über den Einfluss der Kaufkraft auf die Auswirkungen der Krise.
CRN: Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen im kommenden Jahr – auch angesichts der kritischen Wirtschaftslage?
Unger: Der Telekommunikationsmarkt erfährt derzeit die lang vorhergesagte, drastische Veränderung, die aber noch nicht auf die Finanz- und Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. Die aktuell rückläufigen Tendenzen, gerade in der Mobilfunksparte, sind branchenbedingt und auf den hohen Sättigungsgrad zurück zu führen. Für 2009 und darüber hinaus rechnen wir durchaus damit, dass die international komplizierte Lage auch in unserem Marktsegment zu einem deutlich schärferen Wind führen wird und sind darauf vorbereitet. Wir haben in der Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren mehrere Standbeine geschaffen. Die Balance zwischen ihnen schafft bei Marktschwankungen nicht nur eine gewisse Sicherheit, sondern auch neues Wachstumspotenzial und eine bessere Kostenverteilung.
CRN: Wo sehen Sie im kommenden Jahr Handlungsbedarf für Ihr Unternehmen, was wird sich ändern, auch für Kunden und Lieferanten?
Unger: In diesen Zeiten ist es wichtig, noch kundenorientierter zu werden. Wir werden noch enger mit unseren Partnern zusammenrücken und aufnehmen, welche Unterstützung sie brauchen und wo wir uns noch verbessern können. Dass dies effizient und zu den richtigen Kosten geschehen muss, versteht sich von selbst. In einem enger gewordenen Markt bedeutet es für die Lieferanten, dass sie eine gute Planbarkeit in Bezug auf ihre Absatzwege erlangen und dass sie mehr für die Pflege der Margen in den einzelnen Kanälen tun müssen, z.B. durch die Vermeidung von Kannibalisierungseffekten.