Frank Roebers: »Krisen haben auch einen reinigenden Effekt«

Frank Roebers, Vorstandsvorsitzender der Verbundgruppen-Holding Synaxon, über Eigenkapitalquoten, zur Frage, ob die Eingriffe der Politik in die Wirtschaft wirken und die reinigende Wirkung von Krisen.

CRN: Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen im kommenden Jahr – auch angesichts der kritischen Wirtschaftslage?

Roebers: Synaxon wird im nächsten Jahr unabhängig von der Wirtschaftslage sehr investiv unterwegs sein. Aufgrund unserer hohen Eigenkapitalquote und der Unabhängigkeit von Banken, brauchen wir hier nicht nachsteuern und sind weiter voll handlungsfähig.

CRN: Wie beurteilen Sie persönlich die derzeitige Wirtschaftssituation?

Roebers: Ich traue mir keinerlei Prognose über die Entwicklung der Wirtschaft und unserer Branche für das nächste Jahr zu. Es sind zu viele Faktoren im Spiel. Man weiß einfach nicht, wie und ob die Eingriffe der Politik in die Wirtschaft wirken werden und wie sich unsere Kunden verhalten werden. Wir werden wohl noch etwas wachsamer als sonst die Entwicklungen im Markt beobachten und wenn nötig kurzfristig reagieren. Wir werden sehr vorisichtig bei der Eingehung hoher langfristiger Verpflichtungen sein, die schnelles Handeln erschweren könnten.

CRN: Was erwarten Sie – wenn überhaupt – von der Politik und von den Branchenverbänden?

Roebers: Augenmaß! Der Eingriff der Politik in den Kapitalmarkt hat wahrscheinlich eine Katastrophe verhindert. Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass nun alle möglichen Wirtschaftszweige Unterstützung bekommen sollten. Krisen haben auch immer einen reinigenden Effekt.