Smart Grid

Flexumer im Zentrum der Energiewende

2. Dezember 2020, 10:54 Uhr | Lukas Steiglechner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Prosumer-Technologien im Smart Home

Um eine aktive Rolle am Energiemarkt einnehmen zu können, brauchen Prosumer und Flexumer die entsprechende Technologie. Hausbesitzer können eine Reihe von Energieerzeugungsmaßnahmen ergreifen, um am Stromnetz teilzunehmen:

  • Photovoltaik-Anlagen: Eine der wohl beliebtesten Stromerzeugungsmaßnahmen können Hausbesitzer platzsparend auf dem Dach des Wohnhauses montieren. Dazu benötigen sie neben den Photovoltaik-Modulen jedoch auch ein Montagesystem, einen Wechselrichter für die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom, die Verkabelung sowie einen Blitzschutz und das passende Steuerungssystem. Anwender können das System auch mit einem Hausspeicher oder einem Einspeisezähler erweitern.
  • Hausspeichersysteme: Diese unterstützende Technologie ermöglicht, dass Nutzer ihren selbst erzeugten Strom zwischenlagern können. Sollte die Produktion höher sein als der Verbrauch, muss der Strom entweder gelagert oder ins Stromnetz eingespeist werden. So ein Speicher kann auch in Kombination mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) genutzt werden, welche das Haus auch bei einem Stromausfall weiter mit Strom versorgt.
  • Wärmepumpe: Mittels eines thermodynamischen Prozesses entzieht eine Wärmepumpe der Umwelt Energie und erzeugt damit eine höhere Temperatur. Dafür nutzen Wärmepumpen in der Regel elektrische Energie. Die Umweltenergie kann aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser stammen. Besitzer können die Energie der Wärmepumpe nutzen, um ihr Gebäude zu heizen oder für die Warmwasseraufbereitung. Der Energiebedarf einer Wärmepumpe kann dabei auch über eine Photovoltaik-Anlage gedeckt werden. Zusätzlich existieren spezielle Stromtarife für den Betrieb von Wärmepumpen.

Technologien im Smart Home ermöglichen es dem Hausbesitzer, Strom zu erzeugen, ihn zu speichern und auch wieder zu verbrauchen. Ein Schlüsselelement der Energieeffizienz und der Kosteneinsparung im Smart Home sind intelligente Verbraucher. Darunter fällt beispielsweise eine intelligente elektrische Speicherheizung.

Vernetzen Hausbesitzer ein solches Heizsystem mit ihrer privaten Stromerzeugung und dem intelligenten Messsystem, kann sich die Speicherheizung aufheizen, wenn ein Überschuss an Strom besteht. Die Besonderheit der Speicherheizung ist dabei, dass sie die Wärme für längere Zeit speichern kann und die Wohnräume erst im gewünschten Moment beheizt. Kombinieren Anwender ein intelligentes Heizsystem mit smarten Thermostaten und einer Fensterautomatik, können sie die Heizintervalle ihres Wohnraums weiter optimieren und so ihren selbst erzeugten Strom bestmöglich verwerten. Die gleiche Möglichkeit einer Speicherheizung haben die Pro- und Flexumer, wenn sie Elektrofahrzeuge besitzen. Nutzen die Fahrzeughalter eine intelligente Ladestation für ihr Elektroauto, können sie hier wie bei der Heizung die Ladezeit so konfigurieren, dass sich das Auto vorrangig zu Zeiten großer Stromerzeugung auflädt. Auf diese Weise können Hausbesitzer ihren überschüssigen Strom zwischenlagern und erst zum nötigen Zeitpunkt verbrauchen.


  1. Flexumer im Zentrum der Energiewende
  2. Consumer, Prosumer oder Flexumer?
  3. Vom Pro- zum Flexumer mit Autarkiemanager
  4. Prosumer-Technologien im Smart Home
  5. Microgrid-Anwendung auf den Azoren
  6. Demand Side Management
  7. Strom-Sharing-Plattform
  8. Digitalisierung öffnet den Markt
  9. Industrielles Microgrid von Schneider Electric
  10. Smart-Grid-Schlüsselelement: Kommunikation

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