Smart Grid

Flexumer im Zentrum der Energiewende

2. Dezember 2020, 10:54 Uhr | Lukas Steiglechner

Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Strom-Sharing-Plattform

Die “SonnenCommunity” ist eine dezentrale Energiegemeinschaft. Ihre Mitglieder produzieren selbst Strom und teilen diesen miteinander. Dabei sind die Teilnehmer virtuell verbunden und können überschüssigen Strom in die Community einspeisen oder benötigten Strom auch wieder daraus beziehen.

sonnen, Strom-Sharing
Über die virtuelle Verbindung der Community können Mitglieder ihren selbst produzierten Strom mit anderen teilen. So können produktionsstarke Orte bei Bedarf andernorts die Stromversorgung stützen.
© sonnen GmbH

Wenn der Bedarf eines Gemeinschaftsmitglieds seine Solarstrom-reserven übersteigt, kann er stattdessen Strom aus dem Community-Netz beziehen. Dabei wird nur überschüssige Energie verwendet, die nicht in einer “SonnenBatterie” gespeichert werden kann. Mitglieder, die ihren Strom abgeben, erzielen bessere Verkaufspreise als beim Verkauf an große Stromkonzerne. Gleichzeitig fällt der Bezug des Stroms aus der Community günstiger aus. Im Hintergrund der SonnenCommunity erfasst eine Software, wie viel Strom produziert und wie viel verbraucht wird. Dadurch werden Angebot und Nachfrage im Einklang gehalten. Basis hierfür sind die Smart Meter, mit denen alle Häuser ausgestattet sind. Die intelligenten Zähler übermitteln zwei Kerninformationen an die zentrale Steuereinheit beim Unternehmen Sonnen: Es ist zu viel Strom vorhanden und er soll verkauft werden oder es ist zu wenig Strom vorhanden, um den momentanen Bedarf abzudecken. Somit verfügt die Steuerzentrale über die nötigen Informationen, um die Lasten intelligent zu verteilen und zu lenken.

Die dezentralen Batteriespeicher der SonnenCommunity sollen zusätzlich dabei helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Dafür setzt der Anbieter in einer Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet Blockchain-Technologie ein. Die Heimspeicher der Gemeinschaftsmitglieder werden virtuell miteinander verbunden und durch einen Big-Data-Ansatz können die bereitstehenden Kapazitäten erfasst, entsprechend im Blick behalten und gegebenenfalls für ein Engpassmanagement genutzt werden, was ein flexibles und dennoch stabiles Stromnetz ermöglichen soll.


  1. Flexumer im Zentrum der Energiewende
  2. Consumer, Prosumer oder Flexumer?
  3. Vom Pro- zum Flexumer mit Autarkiemanager
  4. Prosumer-Technologien im Smart Home
  5. Microgrid-Anwendung auf den Azoren
  6. Demand Side Management
  7. Strom-Sharing-Plattform
  8. Digitalisierung öffnet den Markt
  9. Industrielles Microgrid von Schneider Electric
  10. Smart-Grid-Schlüsselelement: Kommunikation

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMU

Weitere Artikel zu Thüga AG

Weitere Artikel zu Siemens Aktiengesellschaft

Weitere Artikel zu sonnen GmbH

Weitere Artikel zu Paragon Software

Weitere Artikel zu Blade Network Technologies

Weitere Artikel zu Smart Meter

Matchmaker+