Leadership Development und Frauenquote

Frauenquote: Was Männer lernen müssen...

31. März 2011, 11:31 Uhr | Lars Bube
Um eine echte Chance zu haben, brauchen Frauen in vielen deutschen Unternehmen vor allem bessere Startbedingungen.

Die Diskussion um Sinn und Unsinn der Einführung einer Frauenquote erregt derzeit die Gemüter vieler Bürger und Unternehmen. Dabei hätten die meisten Firmen von mehr Weiblichkeit erhebliche Vorteile zu erwarten, argumentieren Dr. Anke Houben und Dr. Kai Dierke, Zürich im Interview mit Computer Reseller News.

Auch wenn die Top-Manager der 30 DAX-Unternehmen feste Vorgaben aus der Politik zur Einführung einer Frauenquote gerade eine deutliche Absage erteilt haben, so haben doch auch sie erkannt, dass sich in Deutschland dringend etwas verändern muss und der Familienministerin versprochen, im Laufe des Jahres einen Maßnahmenkatalog vorzulegen.

Dem Stimmen auch die beiden Top Management-Berater Dr. Anke Houben und Dr. Kai Dierke aus Zürich im Interview mit der Computer Reseller News zu. Sie argumentieren, dass ein höherer Frauenanteil in Führungspositionen den Unternehmen weit Abseits rein formeller »Gleich«-Berechtigung sogar handfeste Vorteile verspricht. Dazu müssen jedoch auch die organisatorischen Vorbedingungen geschaffen werden, etwa durch ein an diese gewünschten Veränderungen angepasstes Ausbildungskonzept, das Freuen bessere chancen gibt. Außerdem gilt es noch einige Rollenbilder wie die »Mutter der Kompanie« zu überwinden, um die Herausforderungen der Zukunft dank verstärkter Frauenpower besser meistern zu können.

CRN: Frau Dr. Houben und Herr Dr. Dierke, Sie beraten und coachen Vorstände internationaler Großunternehmen. Wie stehen Sie zu einer Frauenquote – als freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen oder gesetzliche Regelung?

Dr. Anke Houben: Viele Unternehmen brauchen eine Frauenquote – jedoch nicht um der Frauen, sondern ihrer selbst willen.

CRN: Inwiefern brauchen unsere deutschen Unternehmen mehr weibliche Spitzenkräfte?

Dr. Kai Dierke: Eine Frauenquote hilft, die Wirksamkeit von Führung und Zusammenarbeit auf Vorstandsebene und damit die Erfolgsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen. Unser Blick richtet sich also nicht in erster Linie auf die Frage der Gleichberechtigung, sondern auf die Frage der Wirksamkeit von Vorständen. Selbstverständlich ist es auch wichtig, dass Unternehmen den Talent-Pool vollständig nutzen. Eine Diskussion, die sich darauf fokussiert, greift aber aus unserer Warte zu kurz – zumindest aus Unternehmersicht.


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