Leadership Development und Frauenquote

Frauenquote: Was Männer lernen müssen...

31. März 2011, 11:31 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Erst ab einer Kritischen Masse können Frauen die geschicke des Unternehmens und das Arbeitsklima positiv beeinflussen.
Erst ab einer Kritischen Masse können Frauen die geschicke des Unternehmens und das Arbeitsklima positiv beeinflussen.

CRN: Aber warum braucht es dann eine Frauenquote? Genügt es nicht, wenn ein, zwei Frauen zum Beispiel an der Spitze des HR-Bereichs und der Kommunikationsabteilung stehen? Das gehört in vielen Unternehmen doch schon zum guten Ton.

Dierke: Nein, denn es geht primär darum, in den Führungsgremien insgesamt Verhaltensweisen zu entwickeln, die heute eher Frauen zugeschrieben werden. Das heißt, die Führungsgremien müssen lernen – und das tun sie erst, wenn ein gewisser Tipping Point überschritten wird.

CRN: Also erst, wenn sozusagen eine »kritische Masse« von Frauen in den Gremien vertreten ist, haben sie auch einen spürbaren Einfluß auf die Kultur des Gesamtunternehmens?

Dierke: Ja, erst dann erfolgt eine Verhaltensänderung insgesamt. Es kann doch nicht darum gehen, dass Führungsgremien sich Frauen »leisten«, die dann quasi einen Exoten-Status haben oder eine Alibi-Funktion erfüllen. Es geht darum, dass sich das Verhaltensrepertoire der Vorstände verändert. Und dieses Ziel erreicht man nur mit einer kritischen Masse von Frauen in den Top-Positionen – zum Beispiel 30 oder 40 Prozent. Denn nur dann können nach unserer Erfahrung Frauen ihre Kompetenzen in der Führung und Zusammenarbeit auch wirklich einbringen und ausleben. Heute ist das in den Unternehmen vielfach noch nicht der Fall.

CRN: Wie erleben Sie Frauen in Top-Führungspositionen heute?

Houben: Häufig sind die Top-Teams in den Unternehmen noch reine Männer-Clubs mit ihren ganz eigenen Dynamiken. Daneben gibt es Teams, in denen Frauen als Ausnahmefall vertreten sind. In diesen Top-Teams treten die Frauen in ganz spezifischen Rollen auf. Sie werden darauf begrenzt und lassen sich darauf begrenzen.


  1. Frauenquote: Was Männer lernen müssen...
  2. Nur zwei Prozent der Vorstände sind weiblich - zum Schaden der Unternehmen<br
  3. Bessere Führung dank emotionaler Intelligenz
  4. <strong
  5. Alte Rollenbilder überwinden
  6. Männer und Frauen müssen dazulernen
  7. Ziel: eine zukunftsfähige Führungskultur

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+