CRN: Bei Ebay verändert sich nicht nur die Strategie sondern auch die Technik. Viel Wirbel wurde in letzter Zeit um das Thema Mobile Commerce und die Ebay iPhone App gemacht. Aber werden im mobilen Ebay-Geschäft überhaupt schon nennenswerte Umsätze generiert?
Zoll: Aktuell wird bei Ebay Deutschland alle 35 Sekunden ein Artikel per iPhone verkauft. Und 2009 wurden weltweit über mobile Applikationen Artikel im Wert von mehr als 600 Millionen US-Dollar gehandelt. Dabei bin ich der Meinung, dass gerade das App-Modell Ebay zugute kommt: Inzwischen ist die Menge der verfügbaren Apps so unübersichtlich geworden, dass die Nutzer große Player wie Ebay bevorzugen. Es wird auf dem Mobile Markt zu einer Konsolidierung kommen, bei der wir punkten werden – und das ist ein Argument mehr für Händler und Hersteller, sich für Ebay zu entscheiden.
CRN: Wie weit ist Ebay mit der Umsetzung des von den Kunden schon lange nachgefragten händlerübergreifenden Warenkorbs?
Zoll: Wir haben den händlerübergreifenden Warenkorb vor einigen Wochen in UK für einen Teil der Nutzer eingeführt und sammeln nun erst einmal die Erkenntnisse. Doch wird diese Innovation auf keinen Fall in Großbritannien halt machen: Das Thema ist ein guter Schritt, der Ebay für Käufer wie auch für Verkäufer attraktiver machen wird.
CRN: Ist für Ebay mittelfristig auch die Einrichtung pauschaler Versandkosten für Einkäufe bei mehreren Anbietern nach dem Vorbild von Amazon denkbar?
Zoll: Zunächst wird bei Ebay weiterhin jeder Verkäufer seinen Versand für sich abwickeln. Gemeinsame Versandkosten sind allerdings durchaus einmal vorstellbar. Überhaupt passieren jetzt bei Ebay viele Dinge, die vor kurzem noch nicht denkbar waren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es der größte Schritt ist, bis eine Innovation in der Basisversion verfügbar ist, danach läuft die Weiterentwicklung recht schnell.