Neben den Bedienungs- und Sicherheitsvorteilen eröffnen sich durch Hotspot 2.0 neue Geschäftsmodelle: Zur Entlastung des Mobilfunknetzes haben Provider ein hohes Interesse an der Einrichtung von Hotspots an besonders stark besuchten Standorten mit vielen Clients. Der Provider oder optional ein zwischengeschalteter Roaming-Broker schließt dazu ein Roaming-Abkommen mit einem Geschäftsbetreiber, also zum Beispiel einem Café, einem Kaufhaus, einem Flughafen oder auch einem Unternehmen. Im Zuge dessen erhält der Geschäftsbetreiber für die Bereitstellung von öffentlichen Hotspots die notwendige Hardware sowie eine Pachtgebühr vom Provider. Der Endkunde wiederum zahlt zur Nutzung der somit bereitgestellten Hotspots seinem (Mobilfunk-) Provider eine Nutzungsgebühr.
Hotspot 2.0 Release 2
Die Wi-Fi Alliance hat rund um das Thema Hotspot 2.0 ein Programm mit dem Marketingnamen "Passpoint" ins Leben gerufen. Zweck dieses Programms ist es, WLAN-Geräte auf Basis des Standards IEEE 802.11u mit dem Maßstab der Interoperabilität für Hotspot-2.0-Funktionalität zu zertifizieren. Die Umsetzung des Passpoint-Programms durchläuft mehrere Schritte. Die Passpoint-Release 1 wurde im Juni 2012 veröffentlicht und wird durch ein Release 2 erweitert: Mit Passpoint-Release 2 wird es dem Endkunden ermöglicht, Zugangsdaten (Benutzername und Passwort beziehungsweise Zertifikat) direkt am Hotspot anzufordern. So kann sich beispielsweise der Nutzer – je nach Bedarf – für ein passendes Angebot entscheiden, sei es ein volumenbasiertes oder zeitlich begrenztes Angebot oder sogar eine kostenlose Hotspot-Nutzung. Dem Client werden die benötigten Zugangsdaten automatisch übermittelt. Somit entfällt die Bereitstellung von Zugangsdaten seitens des Geschäftsbetreiber beziehungsweise des Providers. Stattdessen kann sich der Endkunde selbst authentifizieren – ein minimaler Aufwand für alle Beteiligten.