Dabei verhielt er sich entsprechend den Strict-Priority-Regeln und verwarf bei entsprechenden Überlasten immer erst vollständig die niedrig priorisierten Daten zu Gunsten der höher priorisierten. Das hatte unter maximaler Last den Totalverlust aller Daten bis auf die am höchsten priorisierten Daten zur Folge. Diese blieben unabhängig von den verwendeten Frame-Formaten frei von ungebührlichen Datenverlusten.
Sendeten 28 Gigabit-Ethernet-Eingangsports mit einer maximal vierfachen Überlast auf sieben Gigabit-Ethernet-Ausgangsports, kam es unter Volllast zu Problemen. Hier verlor der Procurve-Switch plötzlich die Daten der höchsten und der zweithöchsten Priorität. So kam es zu ungebührlichen Datenverlusten in der höchsten Priorität. Diese betrugen zwischen 70 Prozent bei der Messung mit den kleinsten Frames und gut 82 Prozent bei den größeren Formaten.
Nicht zu erwartende Paketverluste gab es auch bei der Konstellation von vier 10-Gigabit-Ethernet-Ports auf einen 10-Gigabit-Ethernet-Port. So betrug der Frame-Loss unter Volllast bei der Messung mit den kleinsten Datenpaketen in der höchsten und in der zweithöchsten Priorität jeweils über 56 Prozent. Bei 128-Byte-Pakete gingen unter Volllast noch gut 28 Prozent der am höchsten und gut 71 Prozent der am zweithöchsten priorisierten Daten verloren. Ab 256 Byte war dann die Priorisierungswelt wieder in Ordnung.
Bei der folgenden Messung transportierte der Switch intern die Pakete von sechs 10-Gigabit-Ethernet-Ports zu 15 Gigabit-Ethernet-Ports. Wie zuvor entstand so bei Volllast eine vierfache Überlast. Auch hier arbeitete der HP-Switch bei Frame-Formaten von 256 Byte und größer problemlos. Zu unerwünschten Datenverlusten kam es dagegen bei kleineren Frames. Waren die Datenpakete 66 Byte groß, verlor der Switch hier rund 42 Prozent der Daten in der höchsten Priorität. Bei den 128-Byte-Paketen betrug der Datenverlust in der höchsten Priorität unter Maximallast noch rund 19 Prozent.
In der letzten Unicast-QoS-Messung sendeten dann 36 Gigabit-Ethernet-Eingangsports auf einen 10-Gigabit-Ethernet-Ausgangsport. Hier lagen die Datenverluste unter Maximallast in der höchsten Priorität bei den kleinsten Frames bei gut 19 Prozent. Im Betrieb mit größeren Frame-Formaten verhielt sich der Procurve-Switch dann wieder tadellos.