Innovativ: IT wird grün
Umweltschutz ist hipp. Das zeigt sich nicht nur daran, dass Paris Hilton schon mal was von Hybrid- Autos gehört hat und ein zum Klimakatastrophen-Warner gewandelter, gescheiterter USPräsidentschaftskandidat den Friedensnobelpreis bekommt.
Auch die IT-Branche hat das Thema entdeckt und geißelte sich gerade auf der Sustainable IT-Konferenz in Berlin medienwirksam als Umweltsünder. Dort wurde unter anderem vorgerechnet, dass ein einziger Avatar in »Second Life« so einfach mal 195 Kilowattstunden Strom im Jahr verputzt. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 120 Kilogramm. Dafür muss ein lebender Mensch drei Monate atmen. Günstiger kommt dagegen eine Ebay-Auktion, die es bei einem durchschnittlichen Verlauf von einer Woche nur auf einen Kohlendioxyd- Ausstoß von 18 Gramm bringt. Umweltaktivisten und Alt-Ökos haben das Thema längst entdeckt und nach dem Motto »Jute statt Plastik« bereits PC-Gehäuse im Rupfen-Look gefordert.
Auch die Hersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt. Die Supplies-Industrie forscht bereits intensiv an essbaren Tintenpatronen, die dann allerdings nicht mehr befüllt werden können. Als größtes Problem stellten sich zudem Patronen mit integriertem Druckkopf heraus, die sich im Praxistest als schwer verdaulich erwiesen haben. Probanten klagte einhellig über massive Verdauungsprobleme.
Auch die Software-Industrie sieht sich in der Pflicht. Branchenriese Microsoft bastelt angeblich an einer umweltverträglichen Version seines Betriebssytems Vista. Wie durchgesickert ist, soll Vista CO2 – Codename »Joschka« – beim Löschen von Dokumenten durch Verschieben in den Papierkorb eine Mülltrennung fordern. Für Fotos, Pdfoder Word-Dokumente stehen getrennte Sammelbehälter zur Verfügung. Das Bundesinnenministerium hat bislang jedoch bestritten, dass Nutzer, die nicht korrekt trennen, per Bundestrojaner direkt an Innenminister Schäuble gemeldet werden. Besonders ins Visier der Umweltaktivisten geraten sind Rechenzentren, die als Energiefresser gelten. Angeblich prüft die Bundesregierung bereits Vorschläge, wonach Data Center mit nahe liegenden Fitness Centern kooperieren sollen, um einen Teil der Energie umweltverträglich von den dortigen Trimm-Fahrrädern, Cross-Trainern und Steppern erzeugen zu lassen.