Derzeit ist durch die Aufgabenträger geplant, in mehreren Pilotprojekten bis 2020 etwa 950 Züge - das sind rund 8 Prozent aller SPNV-Züge - mit einer oder beiden Technologien auszustatten. Laut der Studie belaufen sich die Investitionen für die Ausstattung dieser Züge mit einer Technologie auf mindestens rund 45 Millionen Euro. Als Herausforderung für eine flächendeckende Ausstattung aller Züge sehen die Autoren auch die langen Lebenszyklen der Züge und die begrenzten Werkstattkapazitäten. Letztere können den zügigeren Ausbau verzögern.
Um sämtliche Züge bis 2025 vollständig auszurüsten, müsste insbesondere die Zahl der jährlich nachzurüstenden Fahrzeuge verzehnfacht werden. Die Investitionen für alle Züge dürften mindestens etwa 500 Millionen Euro betragen. Für einen optimalen Kundennutzen, also verbesserte Sprachtelefonie und gratis Internet, müssten beide Technologien kombiniert werden. Ein für die Kunden kostenlos nutzbares Internetangebot verursacht jedoch zusätzliche Kosten bei den Aufgabenträgern von jährlich bis zu 400 Millionen Euro für Datentarife. Die Finanzierung sowohl der Investitionen in WLAN und Repeater von geschätzt 1,3 Milliarden Euro in die Fahrzeuge als auch der laufenden Kosten müsste im SPNV aus öffentlichen Mitteln der Aufgabenträger erfolgen. Da die künftigen Regionalisierungsmittel primär dazu benötigt werden, das Angebot im SPNV langfristig zu sichern, ist ein flächendeckendes Angebot für mobiles Internet in Zügen nur mit einer weitergehenden Förderung des Bundes zu realisieren.
Sowohl Mobilfunknetzanbieter als auch Aufgabenträger und Bahnunternehmen im SPNV stimmen ihre Aktivitäten zur Verbesserung der Kundenversorgung auch weiterhin sehr eng gemeinsam mit dem Bund ab. "Um im digitalen Zeitalter mobiles Internet und Telefonieren auch in den Zügen des Nahverkehrs möglichst zeitnah anbieten zu können, ist der weitere Ausbau der Mobilfunknetze entlang der Bahnstrecken und die Nach- und Ausrüstung der Züge mit der entsprechenden Technik notwendig. Für eine flächendeckende Ausstattung sind auch weitere Anstrengungen des Bundes insbesondere für die laufenden Betriebskosten erforderlich", macht Dr. Thomas Geyer, Präsident des Dachverbandes der Aufgabenträger im Schienenpersonennahverkehr, BAG-SPNV, deutlich.
Mehr Informationen zur Studie gibt es unter www.atkearney.de/mobiles-internet-spnv