„Einer unserer wesentlichen Vorteile liegt in der Zuverlässigkeit unserer Lieferkette“, betont Lee. „Unsere Supply Chain wurde von Gartner drei Jahre in Folge als Nummer 1 bewertet3. Seit Jahren arbeiten wir an engagierten, spezifischen Beziehungen mit einer kleineren Anzahl von Lieferanten bis hin zu jeder einzelnen Komponente.“
Die Corona-Zeit habe sich dabei sogar als nützlich erwiesen: „Die Pandemie, so schwierig sie auch war, hat es uns ermöglicht, eine globale Lieferkettenstrategie zu entwickeln, um in Zukunft widerstandsfähiger, agiler und flexibler gegenüber Veränderungen zu sein“, sagt Lee. „Wir haben in die Scorecards für unsere Zulieferer eine Reihe von Kennzahlen zur ökologischen Nachhaltigkeit aufgenommen.“ Dies ermögliche es Cisco, „in unseren Fabriken, sogar in China, eine Netto-Null-Abfallmenge zu erreichen.“ Als Beispiele für erste Erfolge nennt sie das No-Paint-Projekt (Verzicht auf ölbasierte Farben bei bestimmten Catalyst-Switches) und die Verringerung des Verpackungsmaterials.
Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft: „Wir bemühen uns sehr darum, die Kreislaufwirtschaft in jeder Phase zu integrieren, vom Produktdesign bis zur Demontage und Reparatur oder Wiederverwendung“, sagt Lee. „Wir integrieren die Kreislaufwirtschaft in unsere Produkte, um sie so gut wie möglich zu standardisieren und zu modularisieren. Wir sind stolz darauf, dass 99,98 der Produkte, die wir zurücknehmen, verantwortungsvoll recycelt oder wiederverwendet werden können.“ Auf der Cisco Live in Amsterdam habe Cisco sogar live ein Gerät zerlegt und gezeigt, wie dieser Prozess aussieht und wie man Edelmetalle einsparen kann.
Für Fortschritte bei Scope 3 muss Cisco Kunden und Partner mit an Bord holen. So bietet der Konzern zum Beispiel Takeback- und Reuse-Programme sowie eine Green-Pay-Initiative mit einem zusätzlichen Rabatt von fünf Prozent im Voraus für Kunden, die Produkte zum Recycling oder zur Wiederverwendung zurückbringen. „Wir regen unsere Partner jetzt dazu an, noch mehr über Dienstleistungen nachzudenken, die sie anbieten können“, sagt Lee, „ob es sich nun um Professional Services rund um Nachhaltigkeit und Scope Accounting oder um Energie-Management handelt.“
Partnerunternehmen können eine Zertifizierung für das „Partner Environmental Sustainability Specialization Program“ erlangen. „Mehr als 300 Partner sind bereits zertifiziert“ berichtet Lee, „und wir arbeiten weiter an der Ausbildung und Entwicklung, um sie auf diesem Weg zu begleiten, aber auch, um ihnen zu helfen, die richtigen Dienstleistungen aufzubauen.“
Trotz aller Fortschritte der IT-Hersteller: Die Klimabilanz hängt letztlich am IT-Einsatz beim Anwenderunternehmen. Nutzt zum Beispiel ein Fast-Fashion-Hersteller all die schönen IT-Neuerungen, um noch schneller noch mehr Wegwerfmode zu produzieren, dann endet grüne IT schnell in einem bunten Müllberg. Dennoch besteht der größte Hebel der IT-Branche heute darin, die Klimafreundlichkeit in anderen Branchen und im Konsumentenalltag zu verbessern.
Der Artikel ist zuerst erschienen auf lanline.de.
1 https://newclimate.org/sites/default/files/2023-04/NewClimate_CorporateClimateResponsibilityMonitor2023_Feb23.pdf
2 https://www.cisco.com/c/en/us/about/csr/environmental-sustainability/net-zero.html
3 https://www.gartner.de/de/supply-chain/studie/top-25-der-supply-chain/globaler-bericht-2022