Einstieg in B2C-Vertrieb

Markenshop als Teil des strategischen E-Commerce

15. August 2023, 9:30 Uhr | Autor: Marcus Krehan / Redaktion: Sabine Narloch
© Ivan Kruk -123rf

Trotz Marktplätzen – viele Hersteller wollen im Zuge ihrer Aktivitäten im E-Commerce einen eigenen Marken-Online-Shop aufsetzen. Die Implementierung und Anpassung des Systems oder auch die Unterstützung im Tagesgeschäft wie Endkunden-Support und Bestellungsabwicklung können dabei outgesourct werden.


Online-Vertrieb erfolgt auf verschiedenen Kanälen. Dabei haben viele Marken Erfahrungen mit Marktplätzen gemacht und verkaufen über diese Plattformen, manche sogar ausschließlich. Es erscheint manchmal einfacher, dort gelistet zu sein und zu verkaufen, als einen eigenen Online-Shop aufzubauen: Marktplätze generieren eine große Reichweite, man kann von Synergieeffekten durch das Angebot anderer Anbieter profitieren und die eigenen Produkte auch deren Kunden vorstellen.

Doch es gibt auch Nachteile beim Marktplatz-Business: Marken können sich nicht frei präsentieren, sondern müssen den Gestaltungskriterien des Marktplatzes folgen, etwa in Bezug auf Art und Format von Bildern und Texten. Dabei kann es passieren, dass bestimmte Schlüsselfaktoren der Marke nicht wie erhofft in Szene gesetzt werden können – seien es eine besondere Garantieleistung, die Eigenschaft „made in Germany“ oder die eigenen Firmenhistorie, die besonders bei Traditionsbetrieben eine wichtige Rolle spielt und ein Verkaufsargument sein kann. Beim Verkauf über Marktplätze ist außerdem die Möglichkeit, direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten und Feedback zu erhalten, eingeschränkt.

Deswegen ist es für viele Hersteller und Marken sinnvoll, nicht nur auf den E-Commerce mit Marktplätzen zu setzen, sondern einen eigenen Online-Shop aufzubauen, um sich als Marke klar positionieren zu können und den Kontakt zu Kunden aufzubauen und zu halten. Die eigene Online-Präsenz bietet ganz andere Vertriebsmöglichkeiten und sollte eine strategische Entscheidung sein.

Implementierung, Anpassungen und Tagesgeschäft

Auf Unternehmen kommen dann Aufgaben wie die Implementierung des Markenshops und die Einführung einer Plattform wie Shopware zu – bei Bedarf mit den entsprechenden Add-ons. Wichtig ist dabei fundiertes Know-how in Sachen Schnittstellen, da die Anbindung von Drittsystemen wie ERP, CRM, PIM, MAM oder Logistiksoftware komplex ist und Bestellungen oftmals über das ERP abgewickelt werden. Unternehmen sollten außerdem die Bedürfnisse ihres Fachhandels im Auge behalten, um Zielkonflikte zu vermeiden. Außerdem dürfen sie die Anforderungen für den Betrieb beziehungsweise das Tagesgeschäft nicht unterschätzen.

Nach der Implementierung wird der Shop in der Regel weiterentwickelt und optimiert. So erlauben zum Beispiel Auswertungen des Nutzerverhaltens Rückschlüsse, um konkrete Anpassungen vorzunehmen: Was kommt bei den Usern besser an, ein Slider oder ein Banner? Wo platziert man Informationen strategisch, um die User zum Scrollen zu animieren? Auch auf Kundenfeedbacks sollte reagiert und sinnvolle Wünsche umgesetzt werden, beispielsweise Hinweise zur Garantie sichtbarer zu platzieren, um Rückfragen zu vermeiden.

Für manche Unternehmen kann ein Konfigurator für die Produktdarstellung im Shop sinnvoll sein: Viele Hersteller stehen vor der Herausforderung, eine große Produktvielfalt abzubilden. Schnell erreichen die Konfigurationsmöglichkeiten eine riesige Anzahl von Varianten; nicht alle können als Bilder zur Verfügung und online gestellt werden. Mit einem Konfigurator im Shop können sich die Endkunden Produkte in verschiedenen Ausführungen anzeigen lassen und auf eine größere Produktvielfalt zuzugreifen. Ein solcher Konfigurator muss integriert und auf die Prozesse abgestimmt werden.

Prozess-, Bestell- und Zahlungsabwicklung, aber auch den First Level Support bei Kundenanfragen lassen sich durchaus outsourcen. Ein Partner mit Erfahrung im E-Commerce für Markenhersteller und einem entsprechend großen Portfolio kann mitunter effektiver und wirtschaftlicher für die Marke tätig werden als der Hersteller selbst. Davon können auch große Unternehmen profitieren.

In jedem Fall lösen sich Marken und Hersteller mit einem Online-Shop von der Abhängigkeit von Marktplätzen, schaffen einen eigenen Online-Vertriebskanal und positionieren sich beim Kunden als Marke.

Marcus Krehan ist Geschäftsführer bei Arendicom

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