Mit Blades springen die Kosten über die Klinge (Fortsetzung)
- Mit Blades springen die Kosten über die Klinge
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Blades in der Praxis
Lohnen sich Blades also nur in großen, virtualisierten Umgebungen? Nein, auch bei kleinen Unternehmen, die lediglich über wenige Server verfügen, sind Blades häufig die erste Wahl. Denn mit kompakten Enclosures, die in der Regel bis zu acht Server- und Speichersystemen Platz bieten, können Administratoren auf kleinem Raum komplette Infrastrukturen für KMUs realisieren. Einige Enclosure-Modelle erlauben dabei den Stand-alone-Betrieb ohne Rack und sind für Umgebungstemperaturen bis über 30 Grad ausgelegt. Kleinen Betrieben bleiben dadurch Investitionen in Platz fressende Racks oder teure Kühlungs- und Klimatisierungssysteme erspart.
Blick in ein Blade-Sever-Gehäuse: Prozessoren und Arbeitsspeicher sind in einem kompakten Gerät untergebracht.
Apropos Kühlung: Da jeweils mehrere Blades auf gemeinsame Systeme für die Energieversorgung zugreifen, sind wesentlich weniger Netzteile notwendig. Dies sorgt nicht nur auf Grund der geringeren Anzahl von Komponenten für niedrigere Kosten, sondern durch die höhere Energieeffizienz auch für einen reduzierten Stromverbrauch und weniger Abwärme im Vergleich zu herkömmlichen Servern. So benötigen moderne Blades rund 30 bis 40 Prozent weniger Strom als vergleichbar konfigurierte Rack-Server. Daraus resultieren bei gleicher Rechenleistung geringere Anforderungen an die Klimatisierung des Serverraums.
Montage von Lüftern und Verkabelung bei einem Blade-System: Ein Vorteil von Blade-Servern ist, dass die Verkabelung weniger aufwändig ist als bei Rack-Systemen.
Auch bei größeren Unternehmen kommen Vorzüge wie niedriger Energieverbrauch, hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität sowie eine kostengünstige Administration zum Tragen. Zudem wächst die Vielfalt angebotener Server-Modelle: Diese reicht von ultrakompakten Systemen, bei denen zwei Server in einen Enclosure-Einschub passen, bis hin zu hochverfügbaren Blades (»Nonstop-Systemen«). Hinzu kommen Modelle, die für spezielle Einsatzgebiete konzipiert und zertifiziert sind, etwa für die Infrastrukturen von Telekommunikationsanbietern. Selbst beim High-Performance-Computing (HPC) bestehen die meisten neuen Systeme aus Blade-Servern und ersetzen dort proprietäre Systeme und Mainframes.
Seit einigen Monaten sind auch erste Blade-Server verfügbar, die speziell auf die Anforderungen virtualisierter Umgebungen zugeschnitten sind. Diese verfügen über besonders viel Arbeitsspeicher. Denn als typische Konfiguration gelten 4 GByte RAM pro virtuelle Maschine, was selbst bei kleineren Servern über 100 GByte Arbeitsspeicher erforderlich machen kann, um einen leistungsfähigen Betrieb zu gewährleisten. Als Netzwerk-Standard kommt verstärkt 10-GBit/s-Ethernet zum Einsatz, weil die Images der Server in der Regel auf externen Speichersystemen liegen. Im Gegenzug sinken die Anforderungen an die internen (Platten-)Speicher; sie werden häufig sogar komplett überflüssig.
Einer für alle
Diese Entwicklungen sorgen für den Durchbruch des Formfaktors Blade bei unterschiedlichen Einsatzszenarien in Betrieben aller Größenordnungen. »Blades haben sich zu einer ausgereiften Technologie entwickelt«, fasst Thomas Meyer, Vice President of Systems Research bei der Marktforschungs- und Beratungsfirma IDC zusammen. »Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit, einfache Verwaltung und eine verbesserte »Total-Cost-of-Ownership« (TCO) sind für Unternehmen die vier Hauptgründe, in Blade-Server zu investieren.«
Carsten Unnerstall, Business Manager HP Blade System, Hewlett-Packard