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Mit Blades springen die Kosten über die Klinge

Einsatzszenarien von Blade-Servern – Blades gelten in der IT- und Netzwerkszene als Überflieger. Den Systemen mit der kompakten Bauweise sagen Fachleute rapide wachsende Marktanteile voraus. Ein Grund dafür ist, dass Blade-Systeme hoch flexibel sind. Damit sind sie auch für kleine und mittelständische Firmen interessant, wie Einsatzszenarien zeigen.

Autor:Redaktion connect-professional • 3.3.2009 • ca. 1:40 Min

Das Angebot an Blade-basierten Lösungen scheint keine Grenzen zu kennen: Es richtet sich an kleine Unternehmen mit gerade einmal drei Servern, an Betriebe, die zahlreiche voll bestückte Racks im Einsatz haben, bis hin zu Betreibern von ausfallsicheren Systemen, wie etwa Banken oder Telekommunikationsanbietern. Selbst in der aktuellen Liste der schnellsten Rechner der Welt sind Blade-basierte Supercomputer mittlerweile in der Mehrheit. Nur der geringe Platzbedarf alleine kann nicht der Grund für den Siegeszug der Blade-Systeme sein.

Flexibilität und einfache Administration

Blade-Architekturen sind grundlegend anders aufgebaut als Rack-Server im 19-Zoll-Format oder Großrechner. Die Systeme werden nicht direkt im Rack installiert, sondern in die dafür vorgesehenen Steckplätze eines Gehäuses geschoben, das so genannte Blade-Enclosure. Dort werden die Einschübe automatisch mit den Kontakten für die Netzwerkanbindungen und die Stromversorgung verbunden. Diese Steckverbindungen sorgen für eine maximale Flexibilität: Werden beispielsweise zusätzliche Systeme benötigt, lassen sie sich ohne Neuverkabelung installieren.

Noch einen Schritt weiter gehen Lösungen, die auch die Vernetzung von Blades mit Netzwerken und externen Speichersystemen ermöglichen, und zwar ohne den klassischen Kabelsalat: Mittels »Virtual Connect« von Hewlett-Packard etwa lassen sich für die einzelnen Server-Einschübe Verbindungsprofile erstellen, bevor der eigentliche Server installiert wird. Eine virtuelle Ebene in der Kabelinfrastruktur trennt dabei die LAN- und SAN-Verbindungen von der Server-Umgebung. Möglich machen dies Ethernet-, SAS- oder Fibre-Channel-Module, welche die Verbindung zum lokalen Netzwerk (LAN) und SAN (Storage Area Network) herstellen.

Die Verbindungsprofile legen Parameter wie die MAC-Adressen (Media Access Control) für alle Netzwerkkarten (NICs), die World-Wide-Names (WWNs) für alle Host-Bus-Adapter (HBAs) und die SAN-Boot-Parameter fest. Die Enclosures müssen bei diesem Ansatz nur bei der Erstinstallation verkabelt werden und können dann später im laufenden Betrieb im Setup verändert werden. Dazu werden jedem Server über eine webbasierte Benutzeroberfläche individuelle I/O-Verbindungen zugewiesen. Alle Einstellungen bleiben konstant: Die Verbindungsparameter ändern sich auch dann nicht, wenn der Server ausgetauscht wird. In diesem Fall werden die bestehenden Konfigurationen und Verbindungseinstellungen automatisch für das neue System übernommen.

Auch in anderer Hinsicht sind moderne Blade-Infrastrukturen flexibel: Einige Hersteller bieten mittlerweile ein breites Portfolio von Speicherlösungen im Blade-Formfaktor an. Dieses reicht von Bandlaufwerken (»Bladed Tape«) über Storage-Server bis hin zu so genannten All-in-One-Speicherlösungen. Damit lassen sich in einem Enclosure komplette Infrastrukturen aus Servern und Speichersystemen installieren. Auch der gleichzeitige Betrieb von x86-Servern und Rechnern mit Intel-Itanium-Prozessoren in einem einzigen Gehäuse ist möglich.