funkschau: Immer mehr mobile Endgeräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen – und damit auch zahlreiche Apps – strömen auf den Markt. Wie wird sich Ihrer Meinung nach das Thema Mobile-Office im Businessumfeld in naher Zukunft entwickeln?
Dr. Henning Dransfeld, Executive Consultant, Marketing, T-Systems: Mobile Mitarbeiter erwarten zunehmend Zugriff auf benötigte Unternehmensdaten und -anwendungen mit dem Endgerät ihrer Wahl zum Zeitpunkt ihrer Wahl und vom Ort ihrer Wahl. Manager werden in Zukunft ihren Tagesablauf über ein einziges Endgerät, vielleicht in Form eines Tablet-PC, steuern können.
funkschau: Das Thema Sicherheit ist bei neuen IT-Mechanismen allgegenwärtig. Wo liegen die größten Sicherheitslücken beim Einsatz mobiler Endgeräte im Unternehmensumfeld?
Dransfeld: Ein Grund für den Erfolg mobiler Endgeräte ist die Leichtigkeit, sich mit dem Internet zu verbinden oder Apps zu installieren. Daher besteht ein echtes Infektionsrisiko mit Schadsoftware, die sich rasant ausbreiten kann. Richtig unangenehm wird es dann, wenn ein verseuchtes Gerät auf das Intranet eines Unternehmens zugreift.
funkschau: Mobile-Device-Management soll nicht nur Datenschutz bieten, sondern auch – durch die Optimierung und Konsolidierung von Mobilfunkverträgen und -Tarifen – Mobilfunkkosten sparen. Wie sieht Ihre Lösung aus?
Dransfeld: Zwar können Anwendungen wie Skype die Kosten für (Video-)Telefonie senken, die Kosten für das erforderliche Daten-Roaming aber bleiben. Durch Mobile Device Management kann der Nutzungsumfang solcher Dienste von vornherein definiert werden – ein fester Bestandteil unserer Mobility-Strategie.
funkschau: Was sollte ein Entscheider im Unternehmen bei der Umsetzung einer Mobile-Device-Management-Lösung generell beachten?
Dransfeld: Es müssen einige Entscheidungen hinsichtlich des Formfaktors, der Einsatzbereiche, der Integration in die ICT-Infrastruktur und der Sicherheitsstrategie getroffen werden. Neben einem klaren Nutzen sollte auch Transparenz darüber bestehen, welche Kosten für ein Unternehmen anfallen und wo Mehrwerte durch effizienter genutzte Arbeitszeit entstehen.
funkschau: Welche Möglichkeiten gibt es, den ROI von Mobile-Device-Management-Lösungen zu bestimmen?
Dransfeld: Für eine belastbare Kosten-Nutzenrechnung müssen die Capex- und Opex-Kosten für den gesamten mobilen Lebenszyklus in Betracht gezogen werden. Theoretisch könnte ein Unternehmen das Mobile-Device-Management auch selbst übernehmen. Doch die Komplexität erfordert eine aufwendige Integration, daher lohnt sich das in den seltensten Fällen.