Offshore zwischen Wunsch und Wirklichkeit (Fortsetzung)
- Offshore zwischen Wunsch und Wirklichkeit
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Zeit verlieren aber Risiko minimieren
Das Ergebnis dieses Vorgehens ist zwar eine zeitliche Verschiebung der Kosteneinspareffekte, dafür wird jedoch eine starke Absenkung des Projektrisikos und eine schrittweise, nachhaltige Kostensenkung erreicht.
Das zweite zentrale Element der Vertragsgestaltung ist die Fixierung von Flexibilitätszielen auf operativer wie strategischer Ebene. Flexibilität ist jedoch für viele Anbieter Gift für die Kalkulation, daher werden sie regelmäßig Vertragslaufzeiten von drei bis fünf Jahren und die Beibehaltung vorhandener Technologie- und Architekturstandards einfordern. Dies geht jedoch an der Realität vorbei: fast jeder Sourcing-Kunde ändert innerhalb dieser Zeiträume Teile seines Geschäftsmodells und damit auch die IT-strategischen Anforderungen an das Sourcing-Modell. Das Ergebnis der starren Verträge ist daher absehbar: teure Change Requests müssen bezahlt, teilweise ganze Verträge nachverhandelt oder sogar gekündigt werden.
Ratenswert für den Kunden ist daher, selbst Herr der Verträge zu bleiben, auch wenn die Fixierung flexibler Vertragslaufzeiten, Abnahmemengen und Skillanforderungen zu anfänglich teure-ren Verträgen führt. Es ist zwar eine Binsenweisheit, aber Kosteneinsparungen werden nicht auf dem Papier, sondern erst in der täglichen Praxis erzielt und können erst nach Vertragsende beurteilt werden.
Begleitet werden muss diese Flexibilisierung der Verträge durch eine Erweiterung klassischer Festpreisvereinbarungen um aufwands- und leistungsbezogene Elemente, die situativ neu kombiniert werden müssen. Eine »fire-and-forget« Mentalität ist damit auf Kundenseite ausgeschlossen, vielmehr erfordert eine derartige Vertragsgestaltung einen ständigen, partnerschaftlichen Dialog zwischen den Parteien.
In der Gesamtschau führen diese Maßnahmen zu einem deutlichen Zuwachs an Passgenauigkeit, Partnerschaftlichkeit und Flexibilität bei gleichzeitig stark gesenkten Projekt- und Vertragsrisiken. Erkauft werden diese Vorteile durch eine höhere Intensität von Anbieterauswahl und -management sowie eine Erhöhung der eigenen wie fremden Kosten im Vergleich zu aggressiv vermarkteten, klassischen Sourcing-Verträgen.