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Offshore zwischen Wunsch und Wirklichkeit (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 14.12.2005 • ca. 0:45 Min

Kunden erwarten das »Look and Feel« deutscher Anbieter
Erzwingen nun diese Kostentreiber ein noch stärkeres Verlagern der Leistungserbringung nach Osteuropa oder Indien? Das Gegenteil ist der Fall. Die hier vorgeschlagenen Modifikationen des Sourcing-Modells erzwingen eine starke Onsite-Präsenz und lokale Entscheidungskompetenz des Anbieters. Zusätzlich erwartet die Mehrzahl der Kunden mit gutem Grund das »Look and Feel« eines deutschen Anbieters in der direkten Zusammenarbeit.
Um das zu leisten, muss ein An­bieter aus dem Ausland auf einen Teil seiner Kostenvorteile verzichten. Sicherlich kann er die Leistungserbringung aus Offshore zu Tagespreisen von 150 ? 250 Euro anbieten und unterbietet damit ­jede inländische Konkurrenz. Vor Ort in Deutschland jedoch muss auch er pro Tag zwischen 400 und 520 Euro berechnen. Das vorgeschlagene, evolutionäre Sourcing-Modell erfordert nun genau die teure Vor-Ort-­Präsenz und verschiebt hierdurch zu Anfang den Kostenschwerpunkt nach Deutschland. Zusätzlich muss der in­dische Anbieter Übersetzungs-, Infrastruktur- und Reisekosten mitberechnen. In einer Mischkalkulation Onsite/ Offshore kostet dann eine Vollzeit­ressource 350 ? 500 Euro am Tag. Für osteuropäische Unternehmen ist bei ähnlichen Rahmenbedingungen sogar von bis zu 650 Euro pro Tag auszu­gehen