Wer große Volumen im Consumer-Segment absetzen will, kommt an Flächenanbietern wie Media Markt und Saturn, nicht vorbei. Im Wettkampf mit den Etailern üben diese vermehrt Druck auf ihre Lieferanten aus. Die Distributoren zahlen im Retail-Business immer häufiger drauf, Teilrückzüge aus dem Geschäft sind die Folge.
Der Weg zum deutschen Consumer führt über den Zweimarken-Handelsriesen Media Markt/Saturn: Mit seinen Flächenmärkten dominiert die Media Saturn Holding (MSH) unangefochten den deutschen Retail-Markt für ITK-Produkte und Consumer Electronics. Wenn die Kette einen neuen Riesenmarkt eröffnet, strömen die Schnäppchenjäger herbei und sorgen für spektakuläre tumultartige Szenen. Wie vor zwei Jahren in Berlin, als es die chaotische Ladeneröffnung sogar in die Abendnachrichten schaffte, oder vor kurzem in München bei der Premiere des »weltweit größten Media Markts«. Media Markt und Saturn sind die zwei bekanntesten Marken unter den Flächenanbietern für ITKund CE-Produkte und ziehen die meisten Käufer an.
Entsprechend begehrt waren und sind die Verkaufsflächen in den Filialen des Handelsriesen. Die großen Anbieter von Consumer-Produkten und ihre Distributoren umwarben die Einkäufer des Ingolstädter Konzerns mit zahlreichen Sonderkonditionen und speziellen Aktionsverkäufen. Im stationären Handel bilden die Handelskooperationen, Franchise-Ketten und Verbundgruppen, wie etwa unter Electronic Partner, Synaxon oder Euronics organisiert, die wohl größten Konkurrenten. Über eine vergleichbare Einkaufsmacht gegenüber den Lieferanten verfügen sie jedoch ebenso wenig wie die Fachmarktkonkurrenten Conrad Electronics, Medimax (EP) oder die REWE-Promärkte.