Retailer setzen Distis unter Druck

16. Juli 2009, 6:10 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Kosteneinspar-Potenzial der Distis am Limit

Branchenbeobachter berichten, dass beide Münchner Broadline-Distributoren immer häufiger konsequent auf unprofitable Deals in diesem Geschäft verzichten. Womit sie nicht zuletzt auf die Vorgaben ihrer US-amerikanischen Konzernzentralen reagieren, die eben dies immer wieder fordern. Freilich finden sich Grossisten, die mit Blick auf die möglichen hohen Absatzzahlen im Flächengeschäft, gerne als Lieferant einspringen. Entsprechend hat beispielsweise der Straubinger Distributor Also zuletzt sein Retail-Geschäft signifikant ausgebaut. Als Software-Lieferanten für den Retail haben sich längst auch Spezialisten wie Koch Media oder Trademail etabliert. Dass aber künftig vermehrt SMBDistributoren und Spezialisten den Retail beliefern, kann sich Volkan Weissenberg, Vetriebsleiter Retail/Etail bei Actebis Peacock, nicht vorstellen: »Das Retail-Business hat bestimmte Spielregeln und sehr komplexe Anforderungen. Optimale Kostenstrukturen wie sie die Broadliner bieten, sind eine Grundvoraussetzung, um hier profitabel arbeiten zu können. Nicht jeder kann und möchte sich darauf einlassen.«

Von einer pauschalen Abkehr vomRetail- Geschäft wollen die Broadliner indes nichts wissen: »Der Retail ist nach wie vor ein wichtiger Markt für uns mit einer gleich bleibend großen Bedeutung«, sagt Weissenberg. Auch Frömming betont: »Das Retail-Segment ist unverändert Teil unseres Geschäftsmodells und wird es auch in Zukunft bleiben.« Alexander Maier weist diesbezüglich auf die Stabilität im Consumer Business hin: Das Konsumklima habe sich bislang nicht eingetrübt, Ausgaben für Consumer-Produkte seien in der Gunst der Kunden sogar gestiegen. Für die Retailer gelte es nun, wie auch schon länger für Fachhändler, eine stärkere Differenzierung gegenüber der Etailer-Konkurrenz, beispielsweise über die Beratungskompetenz, zu etablieren. »Sonst sind beim informierten Kunden mangels Differenzierung teure Preiszugeständnisse unausweichlich.« Maier sieht in der unzureichenden Differenzierung zum Wettbewerb einen Grund für die zunehmende Rivalität zwischen Etailern und Fachhändlern.


  1. Retailer setzen Distis unter Druck
  2. Preisaggressive Etailer-Konkurrenz
  3. Feilschen mit den Lieferanten
  4. Kosteneinspar-Potenzial der Distis am Limit

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