Gefahr von innen
- Rezession heizt Wirtschaftsspionage an
- Gefahr von innen
Rezessionsbedingte, drohende Massenentlassungen stellen eine weitere Gefahr für Unternehmen dar. Sie machen Mitarbeiter empfänglicher für Wirtschaftsspionage, getrieben etwa durch die Sorge um die eigene finanzielle Zukunft oder schlicht aus Rache. »Natürlich verhalten sich die allermeisten Mitarbeiter tadellos, trotzdem sollten Unternehmen damit rechnen, dass Gefahr nicht nur von außen, sondern vermehrt auch von innen, von den eigenen Arbeitsplätzen drohen kann«, sagt Wilfried Karden, Projektverantwortlicher beim Innenministerium Nordrhein-Westfalen. Gestohlene USB-Sticks oder Festplatten, gehackte Laptops, Einbrüche in Netze, Abhören von Internet-Verbindungen, Lesen von E-Mails oder eingeschleuste Trojaner, Viren und sonstige Malware gehören zu den Klassikern der Wirtschaftsspionage. Aber auch der ganz reguläre und autorisierte Mitarbeiter-Zugriff auf kritische Daten kann eine potenzielle Gefahr bergen, wenn die Informationen in Betrugsabsicht an Dritte weitergeleitet werden. Datenschützer beklagen, dass insgesamt zwischen 20 und 40 Prozent aller deutschen Unternehmen bereits Opfer von Wirtschaftsspionage geworden sind. Trotzdem hinken viele Firmen bei der Sicherheit ihrer Daten weit hinterher: »Viele Unternehmen haben erschreckenderweise völlig unzureichende Sicherheitskonzepte, weil sie die Probleme in ihrer Tragweite nicht erkennen oder sogar verdrängen«, beklagt Bernhammer. »Dieses Vogel-Strauß-Verhalten kann aber, besonders angesichts der aufkommenden Rezession, fatal werden.«