Second Life in der Krise
Eine Niederlassung in der virtuellen Internetwelt Second Life galt lange Zeit als hipp und modern. Doch Unternehmen suchen nun nach Alternativen, die sicherer und wirtschaftlicher sind.
- Second Life in der Krise
- Manche Unternehmensführer wittern das große Geschäft
- Abwanderungstendenzen
Adidas, Coca-Cola, Daimler, General Motors, Vodafone, Philips, Sony BMG und Dell: Kaum eine Supermarke aus dem weiteren High-Tech-Umfeld kommt ohne eine Filiale in der virtuellen Online- Welt Second Life (SL) aus. Adidas verkauft in der künstlichen 3DWelt beispielsweise virtuelle Turnschuhe für die Avatare, mit denen sich die Benutzer durch Second Life bewegen. Der niederländische Elektronikkonzern Philips vertritt etwas subtilere Ziele: »Wir möchten ergründen, was Second Life tatsächlich bedeutet, warum Menschen diese virtuelleWelt unbedingt bewohnen möchten und welche Verbindungen zwischen der virtuellen und der realenWelt bestehen«, begründet Paul Gardien, Chef des New Solutions Development bei Philips Design, das Engagement seiner Firma. »Darunter verstehen wir die Mitwirkung an Produktprototypen, die in naher Zukunft entwickelt werden, genauso wie Feedback zu abstrakten, futuristischen Philips- Konzepten von Second Life-Bewohnern zu erhalten.«
Dabei kann Philips im Prinzip auf ein riesiges Publikum hoffen. Laut dem SL-Betreiber Linden Lab haben sich rund sieben Millionen User angemeldet. Und jeden Monat kommen fast eine Million neue User hinzu. Der Andrang der »Newbies« in SL führt inzwischen dazu, dass die Bereiche völlig überlaufen sind, in denen sich die Neulinge orientieren und für den Einstieg in die komplexe Welt des Second Life Hilfe finden können, die so genannten Help oder Welcome- Areas.