Second Live: Letzte Ausfahrt Rotlichtviertel
Der Betreiber von Second Life, Linden Lab, will in der virtuellen Welt spezielle Zonen einrichten, die nur erwachsene Nutzer betreten können. Dort soll jugendgefährdender Content wie pornografisches oder gewalttätiges Material ausgelagert werden und gleichzeitig attraktive Inhalte für Erwachsene bieten.

- Second Live: Letzte Ausfahrt Rotlichtviertel
- Die meisten Residents sind sexuell sowieso nicht aktiv
Eine Art virtuelle »Rotlichtviertel« nur für volljährige Benutzer will Linden Labs in den nächsten Monaten in seiner virtuellen Parallelwelt Second Life einrichten. In diesen Zonen soll sämtlicher Content ausgelagert werden, der nicht für jugendliche Nutzer geeignet ist. Zugang bekommen dann nur »Residents« (Second Life Bewohner), die ihre Volljährigkeit gesichert nachweisen können. Um die dafür nötigen Regeln zu erstellen und festzulegen, welche Inhalte überhaupt davon betroffen sind, wurde die Community aufgerufen, in den nächsten sechs Wochen intensiv mitzuarbeiten. »Zunächst muss einmal definiert werden, was alles unter dem Begriff 'Erwachseneninhalt' zu verstehen ist und wie entsprechender Content in Zukunft gekennzeichnet werden soll«, so ein Sprecher von Linden Labs. Nachdem die virtuellen Bewohner ihr Feedback abgegeben haben, sollen dann entsprechende Regeln festgelegt werden und in Kraft treten. Dabei soll den Nutzern eine Übergangszeit von 60 Tagen gewährt werden, um sich an die veränderten Bedingungen anzupassen.
Natürlich geht es bei dieser Maßnahme nicht nur um den Schutz von Jugendlichen vor nicht altersgemäßen Inhalten. Wie so oft soll das, was für die einen verboten ist, gerade erst den Reiz für andere ausmachen. Insbesondere für erwachsene Nutzer soll Second Life durch die Rotlichtzonen attraktiver werden, wie Cyn Skyberg vom Betreiberunternehmen auch ganz unverhohlen zugibt: »Second Life war von Anfang an eine offene Plattform, auf der ihre Bewohner einer Vielzahl verschiedener kreativer Aufgaben nachgehen können«. Resultat dieses Ansatzes sei eine Unmenge an aufregenden Inhalten in der Online-Welt, unter anderem eben auch einiges Erwachsenenmaterial. »Uns geht es nicht darum, Second Life frei von solchem Content zu halten. Wir müssen aber sicherstellen, dass alle Bewohner ihren Aufenthalt in unserer virtuellen Welt genießen können«, so Skyberg.