Kein Unternehmen kann heute auf eine sichere Datenübertragung verzichten. In Firmen-Netzen wird für Datensicherheit und zuverlässigen Zugriffsschutz großer Aufwand betrieben. Die Herausforderung im M2M liegt nun darin, unter Einbeziehung weltweiter Mobilfunknetze die gleiche Sicherheit zu schaffen. Mit einer herkömmlichen Handy-SIM-Karte ist das nicht ohne weiteres möglich. Einige Unternehmen lehnen deshalb die Einführung von SIM-basierten M2M-Lösungen ab. Dabei gibt es längst zuverlässige Lösungen. Mit speziellen M2M-SIM-Karten und entsprechenden IT-Systemen im Hintergrund können Geräte und Maschinen weltweit sicher vernetzt über beliebige Mobilfunknetze vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.
Alles was man dafür benötigt ist ein privater APN (Access Point Name) sowie eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) zu einem Mobilfunknetzbetreiber oder einem M2M-CSP. Unter einem APN versteht man den Zugangspunkt eines Mobilfunknetzes zu einem externen Datennetz – üblicherweise handelt es sich dabei um das öffentliche Internet. Bei einem privaten APN erfolgt der Zugang zu einem privaten Datennetz über verschlüsselte VPN-Verbindungen. Somit sind SIM-Karten, die über einen privaten APN kommunizieren, bereits Teil eines privaten Netzes und aus dem öffentlichen Internet nicht erreichbar. Eine zusätzliche VPN-Verschlüsselung im Endgerät wird dadurch in den meisten Fällen überflüssig. Dies führt zu einer Kosteneinsparung, da weder die eigene Hardware noch die SIM-Karte VPN-fähig sein müssen. Da keine zusätzlichen Datenmengen für die Verschlüsselung anfallen, kann ein günstigerer Datentarif gewählt werden. Dies macht sich vor allem bei internationalen Rollouts mit Roaming-SIM-Karten bemerkbar.
Unternehmen, die den Aufwand für die Einrichtung eigener privater APNs direkt bei MNO scheuen, sind gut beraten, die privaten APNs von einem M2M-CSP zu nutzen. Der große Vorteil besteht darin, dass diese APNs bereits mit vielen Mobilfunkbetreibern existieren und sofort genutzt werden können. Anwender sparen sich Aufwand, Zeit sowie Kosten und müssen nicht mit jedem einzelnen MNO langwierige Gespräche führen.
Viele Firmen benötigen für ihre weltweit eingesetzten M2M-Lösungen drei oder mehr verschiedene MNOs und wissen nicht, welcher Netzbetreiber für ihre individuellen Anforderungen der geeignetste ist. Ein kompetenter und unabhängiger M2M-CSP kann hier wertvolle Dienste leisten. Um eine IP-Datenverbindung aufbauen zu können, muss die Gegenstelle über eine bekannte IP-Adresse verfügen. Diese macht sie adressierbar und somit erreichbar.
Erreichbarkeit und Vernetzbarkeit sicherstellen
Es gibt öffentliche IP-Adressen, die von der zentralen Vergabestelle IANA (Internet Assigned Numbers Authority) verwaltet werden. Die Anzahl öffentlicher IP-Adressen ist durch ihr 32-stelliges (IPv4) oder 128-stelliges (IPv6) Binärformat begrenzt. Soll nun über ein Mobilfunknetz eine IP-Datenverbindung zu einem Endgerät aufgebaut werden, benötigt die SIM-Karte im Endgerät eine IP-Adresse, die der Gegenstelle bekannt sein muss. Genau da gibt es mit herkömmlichen SIM-Karten Probleme. Mobilfunknetze vergeben keine festen IP-Adressen, sondern lediglich dynamische. Das heißt, einer SIM-Karte wird bei jedem erneuten Verbindungsaufbau eine andere IP-Adresse zugewiesen. Das macht eine direkte Adressierbarkeit und somit die Erreichbarkeit dieser Geräte wo gut wie unmöglich.
Die Lösung liegt in SIM-Karten mit festen privaten IP-Adressen. Ein MNO oder ein M2M-CSP reserviert in seinem Netz ein privates Sub-Netz für einzelne Kunden, worin die IP-Adressen der jeweiligen SIM-Karten bekannt sind. Über dieses Netz sind so alle SIM-Karten per Datenverbindung erreichbar und vernetzbar. Der Provider sorgt dafür, dass kein Unbefugter aus einem anderen Sub-Netz oder gar aus dem Internet darauf zugreifen kann.
Auch da haben M2M-CSP gegenüber MNO einen Vorteil, weil sie in einem Netz die Erreichbarkeit von SIM-Karten vieler verschiedener MNO sicherstellen können. Da dieses private Netz mit vielen MNO über private APN verbunden ist, können M2M-CSP diesen Dienst quasi unabhängig von Mobilfunknetzen anbieten.
Servicetechniker können sich mit ihren Notebooks oder Tablets von jedem beliebigen Internet-Zugangspunkt über die Cloud mit allen relevanten Geräten im Feld über Mobilfunk verbinden und ihrer Servicetätigkeit nachgehen. Dank bekannter IP-Adressen lassen sich sämtliche Geräte im Feld in ein Unternehmensnetz integrieren – als seien sie lokal angebunden. Dabei ist es ganz egal in welchem Mobilfunknetz oder in welchem Land sich die Geräte gerade befinden. Einem weltweiten Rollout steht damit nichts mehr im Wege.
Von der Nutzung fester öffentlicher IP-Adressen ist dringend abzuraten. Diese sind von jedem Internet-Nutzer direkt erreichbar. Spam-Verteiler können diese Adressen immense Datenmengen schicken und sogar die Anwendung lahmlegen.