Lizenzmodelle gibt es, seit es Software gibt. Doch die Digitale Transformation eröffnet neue Vertriebsmodelle und -strukturen. Wie sich Software heutzutage ausrollen lässt und inwieweit ein Lizenzmodell über einen Cloud-Service für Unternehmen ein gangbarer Weg ist – oder auch nicht.
Der US-amerikanische Softwareentwickler, Unternehmer und Investor Marc Andreessen hatte im Jahr 2011 gesagt „Software is eating the world“. Übersetzt heißt das so viel wie, irgendwann ist jedes Unternehmen ein Software-Unternehmen. Die aktuelle Krise zeigt jedoch, wie weit mitunter viele Unternehmen noch immer von diesem Trend entfernt sind. Der Schlüssel, sich weiterzuentwickeln und ein digitales Unternehmen zu werden, setzt eine Reihe strategischer Entscheidungen voraus. Dazu gehört unter anderem die Einführung eines Software-Monetarisierungs-Modells. Die Bereitstellung von Services und deren Lizenzierung sind weitere wichtige Punkte, bei denen der Weg in die digitale Welt scheitern oder erfolgreich verlaufen kann. Letztlich muss die Software beziehungsweise der Service zum Kunden gebracht, bereitgestellt und abgesichert werden. Dies alles klingt leicht umsetzbar, kann aber je nach Branche und Produkt zur Herausforderung werden.
Von der CD-ROM zum Subskriptionsmodell
Diese neuralgischen Punkte sind genau die Themen, auf die bei der Software-Lizenzierung besonders geachtet werden sollte. Wie wurde Software noch vor einigen Jahren ausgerollt? Früher ging es darum, eine Software auf einer CD-ROM oder einem USB-Stick auszuliefern und zu verkaufen – beispielsweise über eine Warenhauskette oder eine Messe. Perpetual, also die Endlos-Nutzung, war früher, heute muss der Verkauf, die Bereitstellung und die Lizenz der Software flexibler sein. Mehr und mehr setzt sich ein Subskriptionsmodell, also ein zeitlich begrenztes Abonnement oder Mietmodell, durch. Bei diesem Vertriebsmodell sind deutlich mehr Aktionen seitens des Vertriebs nötig und mehr Prozesse bei der Bereitstellung, Erneuerung und Erweiterung erforderlich. Der Software-Hersteller hat neue Optionen, Daten zur Nutzung zu erhalten und auszuwerten. Hier ist großes Automatisierungspotenzial verborgen, vor allem in Massengeschäften. Am aufwändigsten sind nutzungsbasierte Lizenzmodelle, da dort große Datenmengen gesammelt, verarbeitet und analysiert werden.
Lizenzierungsmodelle für hybride Welt
Bei vielen Unternehmen, die sich transformieren, besteht die Herausforderung darin, dass sowohl alte Geschäftsmodelle als auch neue unterstützt und gefördert werden müssen, solange der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Es braucht daher Lizenzierungsmodelle, die eine hybride Welt ermöglichen, bis die neuen Geschäftsmodelle die alten vollends abgelöst oder aber sich beide gleichwertig nebeneinander etabliert haben. Diese Komplexität kann nur abgebildet werden, wenn bei einem Projekt die verschiedensten Abteilungen involviert sind. Dabei kommt der Start-Impuls aus verschiedenen Bereichen. Wichtigster Ansprechpartner sollte das Produktmanagement sein, um überhaupt die Tauglichkeit des Modells anhand der Produkteigenschaften überprüfen zu können. Dann kommen Vertrieb und Technik beziehungsweise IT hinzu. Die IT-Abteilung ist dabei ein eher bremsender Faktor, denn sie muss die IT-Infrastruktur schaffen und neue Denkmuster zulassen. Früher gab es einen Kopierschutz, damit ein einfaches Kopieren schwieriger wird, einen solchen Schutz der Software gibt es auch heute, allerdings funktioniert er anders.
Anbieter stellen sowohl moderne hard- als auch softwarebasierte Verschlüsselungslösungen zur Verfügung, die den höchsten Anforderungen entsprechen. State-of-the-Art-Lösungen können sofort eingesetzt werden und müssen nicht in Detailarbeit selbst entwickelt werden. Letztlich geht es darum, sehr viele Unternehmensprozesse anzupassen. Bei einem Gerätehersteller sind dabei beispielsweise die Produktentwicklung, die Produktion, die Zulieferer, die Auslieferung bis hin zum Verkauf betroffen. Darüber hinaus gilt es, wichtige Fragen zu klären, nämlich wie die Installation durchgeführt, wie der Support bereitgestellt oder ob die Auslieferung zusätzlich digital begleitet wird. A und O sind in einer digitalisierten Welt das Nutzererlebnis und die Interaktivität der Inhalte; wenn der Kunde das Gefühl hat, bei der Produktentwicklung beteiligt gewesen zu sein, fühlt er sich Produkt und Unternehmen enger verbunden.