Die Zahl der in Deutschland verschickten Kurznachrichten ist das zweite Jahr in Folge deutlich gesunken – von 37,9 Milliarden im Jahr 2013 auf 22,5 Milliarden im Jahr 2014. Das teilt der Digitalverband Bitkom auf Basis aktueller Zahlen der Bundesnetzagentur mit.
Seit Einführung der SMS Anfang der 90er Jahre war die Zahl der versandten Kurznachrichten lange Zeit weitgehend kontinuierlich gestiegen. 2013 gab es erstmals einen deutlichen Rückgang, damals um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so der Bitkom. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich damit die Zahl der versandten SMS mehr als halbiert. Als Hauptgründe für den Abwärtstrend nennt der Verband die Verbreitung von Smartphones, also internetfähigen Mobiltelefonen, und damit einhergehend der Boom von Messenger-Diensten wie "WhatsApp" oder "iMessage".
"Wer heute vom Mobiltelefon eine Nachricht schreibt oder ein Bild verschickt, verwendet in sehr vielen Fällen internetbasierte Dienste", sagt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom. Befördert wird der Trend auch dadurch, dass die mobilen Breitbandnetze schneller werden und immer mehr Smartphone-Nutzer mobile Daten-Flatrates nutzen. "Die Messenger-Dienste werden die SMS auch mittelfristig nicht vollkommen verdrängen, aber sie haben den Markt für mobile Kurznachrichten grundlegend verändert", so Rohleder.
Insgesamt verschicken sieben von zehn Smartphone-Nutzern (71 Prozent) SMS oder andere Arten von Kurznachrichten, wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage ergeben hat. Dabei verwenden 20 Prozent der Smartphone-Nutzer beide Arten von Kurznachrichten parallel. 35 Prozent verschicken ausschließlich SMS, 16 Prozent ausschließlich Messenger-Nachrichten. "Gerade junge Menschen, die oft mit ihren Freunden innerhalb kurzer Zeit viele Nachrichten austauschen, nutzen in der Regel eher einen Messenger-Dienst als die SMS. Eine Tan fürs Online-Banking oder die Nachricht an die Großmutter wird dagegen eher per SMS verschickt", erklärt Rohleder.