Deal steht noch auf wackligen Füßen
- So läuft der Devil-Deal
- Deal steht noch auf wackligen Füßen
Auch Tulip erklärt, dass Devil künftig eigenständig agieren soll. Beide Unternehmen ergänzen sich in Produktsortiment und den Märkten, in denen man agiere optimal, heißt es in der offiziellen Mitteilung von Tulip. Man erwarte deshalb Synergien zwischen dem eigenen Geschäft und der deutschen Distributionsgesellschaft. Wie diese Synergiepotenziale aussehen, ist noch unklar. »Aber schon möglich, dass wir künftig beispielsweise auch Notebooks von Tulip Computers anbieten«, sagt Hartmann.
Derzeit führt die niederländische Firma Gespräche mit Banken zur Finanzierung der Übernahme. Diese hofft man noch im September abschließen zu können. Der Kaufpreis steht laut Hartmann noch nicht fest, doch entschieden wendet sich der Devil-Chef gegen aufkeimende Marktgerüchte, es handle sich um einen Notverkauf der Firma: »Wir waren selbst immer kapitalstark und deshalb nie in Gefahr«. Aber natürlich stärke man durch den Verkauf an die börsennotierte niederländische Gesellschaft die Kapitaldecke. Und dies ist gerade nach dem schwachen Sommergeschäft, das bereits mehrere Komponentendistributoren in die Knie zwang, eine willkommene Absicherung für den Braunschweiger Komponentenriesen. »Klar ist: Mit Tulip im Rücken werden wir zu einer großen Nummer«, freut sich Hartmann. Die ehrgeizigen Expansionpläne - Devil will mit einer kürzlich eingeführten Neuaufstellung in Vertrieb und Produktmarketing sowie einer neu formierten Spitze neue Wachstumsfelder erobern – erfahren dadurch weiteren Auftrieb.
Tulip Computers NV hat im Jahr 2005 rund 43 Millionen Euro umgesetzt und will europaweit durch Übernahmen schnell wachsen. Nach einer grundlegenden Neupositionierung im Jahre 2002 – das Unternehmen wiollte sich damals stärker als Verkaufs- und Marketing-Organisation für Produkte mit hohem Erklärungsbedarf positionieren – lagerte Tulip die Fertigung der Systeme an die Hüllhorster Wortmann AG aus. Zum Tulip-Konzern gehört auch die Firma Conceptronic. Außerdem vermarkten die Niederländer die Traditionsmarke »Commodore«.
Ihre Meinung interessiert uns! Schreiben Sie an: leserforum@ict-channel.com