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SOA-Serie Teil 18

Konkurrierende Standards

Autor:Redaktion connect-professional • 25.4.2008 • ca. 1:10 Min

Inhalt
  1. SOA ist vielfältig
  2. Open-Source-Angebote
  3. Konkurrierende Standards

Sacha Labourey, bei Red Hat CTO des Unternehmensbereichs JBoss, glaubt, dass der Standard Representational State Transfer (REST), der HTTP verallgemeinert, sich weiter ausbreiten wird, weil er im Vergleich zur WS-*-Familie wesentlich einfacher ist. Aus demselben Grund erwartet er, dass JBI im Vergleich zur komplexen SCA zulegen wird. Analystin Manes bezweifelt indes den Nutzen von JBI, solange die Plug-in-Möglichkeiten nicht von vielen Herstellern genutzt werden. Eric Newcomer, CTO von Iona, dagegen möchte SCA und JBI mit Hilfe des OSGi-Frameworks versöhnen, der standardisierte Technologien für modulare Java-Anwendungen bereitstellt. Iona arbeitet daran, dort Web Services einzubeziehen. REST und Web Services sieht der Technologie-Chef nicht als Gegensatz, sondern komplementär. Denn REST ist primär auf die Daten ausgerichtet und WS-* auf deren Verarbeitung.

Nicht nur Web Services
»Web Services sind nur eine Möglichkeit neben ­anderen«, meint Newcomer, einst strikter Verfechter dieser Technologie. So erklärt sich, dass sein Unternehmen Ende März ein spezielles Konnektor-­Produkt angekündigt hat, um Microsofts .Net-Programmierumgebung mit Artix und damit anderen Software-Welten zu verbinden – direkt und ohne ­eine Extra-Schicht für Web Services, die die Kom­plexität und Fehleranfälligkeit erhöht und an der Performance nagt. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Sun: »Die Palette der SOA-Projekte bei den Kunden reicht von Anwendungsprogrammen mit definierten Schnittstellen ohne einschlägige Standards bis zu ­differenzierten BPM-Lösungen«, berichtet Berater Wetzke. »Hersteller, die auf Middleware spezialisiert sind, können die Rolle eines neutralen Vermittlers besser wahrnehmen als Software-Riesen«, meint van Huizen. Zu dieser Gruppe gehören Tibco, Iona und eben auch Progress. Jedenfalls ist etwa SAPs Netweaver-Middleware in der Tat eng mit den hauseigenen Anwendungsprogrammen verzahnt und IBMs SOA-Software Teil eines größeren und interdependenten Portfolios.

Mehr zu SOA: www.informationweek.de/soa