Die Wirtschaftskrise hat das Systemhausgeschäft nachhaltig verändert. Die Kreditversicherer blockieren den Aufschwung, während die Kunden wieder anfangen, in ihre IT zu investieren. Gefragt sind IT-Lösungen, die Kosteinsparungen bringen, und flexible Abrechnungsmodelle mit SaaS, Managed Services und On-Demand-Angeboten.
Große Player im IT-Dienstleistungs-Markt haben einen unerwartet guten Start in das Jahr hingelegt. Bechtle lag mit den Ergebnissen im ersten Quartal sogar über 2008. Dennoch sind sich die von CRN befragten Systemhaus-Chefs einig: Die Krise ist noch nicht ausgestanden. Was derzeit zu spüren ist, sei eine Belebung des Marktes und durchaus Anzeichen dafür, dass die Kunden wieder bereit seien, in ihre IT zu investieren. Doch, was die Nachfrage zurzeit wieder anziehen lässt, sind vor allem nachgeholte IT-Projekte, die schon 2009 überfällig gewesen wären. »Wir lösen aktuell vor allem Server-Umgebungen ab, die bis zu sieben Jahrengelaufen sind und schon längst hätten erneuert werden müssen«, erklärt auch Jochen Diehl, Geschäftsführer von Indis Kommunikationssysteme.
Der Investitionsstau löst sich, wie es jedoch danach weiter gehen wird, darauf wollen sich die Top-Manager nicht festlegen. Für Computacenter-Chef Oliver Tuszik ist das Wachstum noch ein zartes Pflänzchen. Zudem müssen die Unternehmen sich laut Tuszik darüber im Klaren sein, das es kein Zurück zum Status des Jahres 2007 geben wird.
Die Krise hat das Systemhausgeschäft maßgeblich beeinflusst. Wie Thomas Olemotz im Gespräch mit Computer Reseller News ausführt, sind die Auswirkung jedoch vielfach positiv zu sehen. »Die Wirtschaftskrise hat dazu geführt, dass die Kunden wieder traditionelle Werte wie Bodenhaftung und Zuverlässigkeit in den Vordergrund gestellt haben«, führt Olemotz aus. Die Kunden hätten sich plötzlich für Unternehmenskennzahlen wie die Eigenkapitalquote interessiert und erkundigten sich, ob der Partner stabil und verlässlich ist. Für die Systemhäuser wurde es im Gegenzug wichtiger, ihre Stammkunden zufrieden zu stellen und zu halten. Laut Jochen Diehl von Indis ist es wichtig einen Kundenstamm zu haben, auf den man langfristig bauen kann. »Das kurzfristige Geschäft ist derzeit schwer umsetzbar«, so Diehl. Aus diesem Grund setzt das Systemhaus auf Bestandskunden und entsprechende IT-Dienstleistungen. Wer nicht schon vor 2009 eine nachhaltige Kundenentwicklung verfolgt hat, stand spätestens nach dem ersten Quartal vor einem Problem. Diese Entwicklung bestätigt auch Materna-Geschäftsführer Winfried Materna: »Die Stammkundenpflege findet bei uns besondere Beachtung«, so Materna.