Der Test von leitungsvermittelten Sprach- und SMS-Funktionen in LTE-Endgeräten ist wesentlich komplexer als das bei 2G- und 3G-Mobiltelefonen der Fall ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass Sprachsignale in Pakete zerlegt und dann über das Internet paketvermittelt übertragen werden. Neue Testprozeduren und Automatismen für CSFB- und andere LTE-Sprachfunktionen sollen den Testaufwand aber in Grenzen halten.
Man lässt sich leicht durch die große Auswahl an Anwendungen und Diensten, die Smartphones, Tablets und andere hochmoderne Arten von Endgeräten dem Nutzer bieten, blenden und vergisst dabei, dass die Funktionen des herkömmlichen Sprachanrufs und des SMS (Kurzmitteilungsversand) immer noch die größte Einnahmequelle für Mobilfunknetzbetreiber darstellen.
2G- und 3G- Mobiltelefontechnologien, die noch immer in den heutigen Mehr-funktions-Mobiltelefonen (Feature-Phones) Anwendung finden, nutzen leitungsvermittelte Technologien zur Realisierung von standardmäßigen Sprachanrufen und SMS-Diensten. Theoretisch ändert sich dies beim Sprung von 3G zu LTE, das die nächste Generation des mobilen Telefonierens darstellt. Wie ursprünglich konzipiert, ist LTE eine All-IP-Packet-Domain-Technologie.
In den durch das Branchengremium 3GPP festgelegten LTE-Normen soll die Sprachübertragung durch Voice-over-LTE-Dienste abgewickelt werden, wobei die Netzwerkarchitektur „IMS-VoIP“ (Internet-Protocol-Multimedia-Subsystem - Voice-over-IP) genutzt wird -- mit anderen Worten: Sprachsignale werden in Pakete zerlegt und dann über das Internet übertragen. Allerdings bringt ein Ausbau des Netzes zur Schaffung dieser Architektur erhebliche finanzielle Investitionen mit sich, so dass die Realisierung von Sprache und SMS unter Nutzung der Architektur IMS-VoIP nur schrittweise über viele Jahre hinweg vorgenommen werden wird. Zwischenzeitlich sind Übergangsregelungen gefordert, die eine Sprach- und SMS-Übertragung mittels LTE-Telefonen ermöglichen, wobei auf die unmodernen leitungsvermittelten Technologien zurückgegriffen wird.
Bedauerlicherweise ist es für Techniker, die für Funktionstests an LTE-Telefonen verantwortlich sind (entweder im Bereich der Produktentwicklung oder in einer Fertigungsumgebung), nicht effektiv, einfach Prüftechnologien und -routinen zu kopieren, die bisher bei Sprach- und SMS-Diens-ten im GSM- und WCDMA-Netzwerkumgebungen und in den an LTE-Endgeräten angewendeten Prüfabläufen zum Einsatz kamen. Die Ursache dafür liegt in der Art und Weise, wie leitungsvermittelte Funktionen in LTE-Geräten umgesetzt werden.