Die Deutsche Bahn bietet jetzt auch in der zweiten Klasse der ICE-Züge kostenloses WLAN an. Dieses können Fahrgäste aber nicht bedenkenlos nutzen, wie ein Sicherheitsexperte ankreidet.
Wer heutzutage mit der Bahn reist, wird höchstwahrscheinlich einen nicht unwesentlichen Teil der Fahrtzeit mit der Nutzung seines Smartphones verbringen. Um den Gästen dabei einen schnellen und stabilen Zugriff auf das Internet zu gewährleisten, bietet die Deutsche Bahn mittlerweile auch in der zweiten Klasse kostenloses WLAN an. Was enorm verlockend klingt, soll allerdings einen Haken haben: die Sicherheit. Wie der Security-Anbieter Avast schreibt, sei der Netzwerkzugang in den Zügen ohne Passwort möglich, was mit einem gewissen Risiko einhergehe. „Andere Passagiere im Zug, die auch mit der kostenlosen WLAN-Testversion der Deutschen Bahn verbunden sind, können Sie mit Hilfe von leicht zugänglichen, kostenlosen Tools ausspionieren“, schreib Filip Chytry von Avast. „Öffentlich zugängliches WLAN ist eine der Hauptgefahren, da die Nutzer diese Bedrohung oft unterschätzen.“
Laut einer Studie sollen 71 Prozent der befragten Deutschen frei zugängliche WLAN-Netzwerke, die keine Registrierung oder kein Passwort zur Verbindung voraussetzen, bevorzugen. Ihnen soll dabei aber nicht klar sein, dass „alle ihre persönlichen Daten auf den Geräten schutzlos ausgeliefert sind, wenn sie sich bei einem öffentlichen WLAN-Netzwerk ohne Sicherheitsschutz anmelden“, so Chytry. Zusätzlich gäbe es auch eine steigende Anzahl von Hackern, die falsche Netzwerke betreiben. Sie sollen darauf hoffen, die Daten von jeglichen Geräten, die sich in dem Netzwerk anmelden, zu sammeln und zu nutzen. „Dabei ist es für Nutzer manchmal schwer, den Unterschied zwischen echt und gefälscht auszumachen – denn die Hacker verwenden oft denselben oder einen ähnlichen Namen für ihr gefälschtes WLAN-Netzwerk“, sagt der Experte von Avast. „Das ist vor allem dann gefährlich, wenn man bedenkt, dass sich Geräte automatisch in Netzwerken mit demselben Namen einloggen, mit dem sich die Nutzer bereits in der Vergangenheit angemeldet haben.“ Wenn sich also ein Nutzer beispielsweise bei Starbucks oder McDonald’s in das WLAN einloggen würde, könnte das Gerät diesen Vorgang bei Netzwerken mit dem gleichen Namen automatisch wiederholen.
Avast rät dazu, in entsprechenden Fällen einen VPN-Dienst zu nutzen, um die Verbindung abzusichern. Das ist besonders relevant, wenn Reisende aus dem Zug auf Geschäftsdaten und Systeme zugreifen.