Neuer Trend: Silent Modding

Wege zum lautlosen PC

10. Januar 2007, 6:21 Uhr | Joachim Gartz

Der Markt für visuelles Modding ist zwar rückläufig, doch Gaming- und Modding-Enthusiasten, die ihren Rechner optisch und technisch aufrüsten wollen, bleiben eine interessante Zielgruppe für den Fachhandel. Denn Modder zahlen hohe Preise für State-of-the-Art-Komponenten. Zudem sind leise Rechner im Zeitalter des Wohnzimmer-PCs gefragter denn je. Reseller, die stets die neuesten Produkte im Portfolio haben, können sich daher über attraktive Margen freuen.

Der Höhepunkt der Modding-Welle ist zwar längst überschritten, doch Produkte zur Aufrüstung des PCs bieten dem Fachhandel immer noch weit über dem Durchschnitt liegende Margen. Durch den Trend zum Wohnzimmer-PC als digitale Medienzentrale gewinnt zudem das Thema »Silent Modding« zunehmend an Bedeutung. Der Oberbegriff »Modding« fasst ein breites Spektrum an Aktivitäten rund um die visuelle und funktionale Aufrüstung des PCs zusammen. In Deutschland unterscheidet man hauptsächlich zwischen den »Case-Moddern«, die vorhandene Systeme modifizieren und den »Case-Cons«, die komplett neue Gehäuse konstruieren. Beim »Case-Modding« wird häufig das Gehäuseinnere durch transparente Seitenwände sichtbar gemacht und durch Leuchtstoffröhren und Leuchtdioden kunstvoll illuminiert. Die Szene hat mittlerweile ein beachtliches Niveau erreicht und es werden Monate an Arbeitszeit sowie hohe Geldbeträge investiert, um perfekt gestylte und getunte Rechner zu assemblieren. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt das so genannte »Silencing« oder »Silent Modding«, bei dem es darum geht, den Rechner durch Veränderungen am Gehäuse und den Einsatz ausgewählter Komponenten so leise wie möglich zu machen.

Fachhändler sollten ihr Portfolio entsprechend ausrichten, denn leise Rechner für den Einsatz im Wohnzimmer werden immer populärer: »Modding ist zwar kein Megatrend mehr, doch die Produkte werden nach wie vor gekauft, wobei der Trend zunehmend vom klassischen zum Silent Modding geht. Doch auch ein beleuchteter Lüfter ermöglicht dem Händler wesentlich höhere Margen als eine Festplatte je bieten kann«, erläutert Johannes Schneider, Geschäftsführer beim Modding-Spezialisten Sharkoon. Für Intel-Sprecher Martin Strobel ist die »Modder Community« ein wichtiger Kundenstamm: »Modder setzen sich sehr intensiv mit den Produkten eines Herstellers auseinander. Intel bietet diesen Kunden die so genannten boxed- Versionen unserer Produkte wie Prozessoren und Motherboards an. Mit diesen Bauelementen können die Modder sich dann ihr Wunschsystem zusammenstellen.« Laut AMD-Sprecher Stephan Schwolow spielen Modder für den Chiphersteller eine wichtige Rolle als Meinungsbildner: »Die Enthusiasten setzen immer wieder Trends und sind somit sehr wichtig für uns. Ihre Anregungen fließen durchaus in die Entwicklung unserer Produkte ein.« Der AMD Athlon 64 FX sei dafür ein gutes Beispiel.

Auch Florian Gerken, Business Manager Components bei Ingram Micro, sieht Modding längst nicht mehr als das absolute Hype-Thema: »Der Höhepunkt der Moddingwelle ist sicherlich überschritten. Jetzt befinden wir uns auf einem stabilen Level, wobei es nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten gibt, mit Modding-Produkten Zusatzgeschäfte zu generieren. Auch das Thema Case Modding ist und bleibt ein sehr interessanter Bereich für den Fachhandel. Interessante Margen bieten vor allem geräuscharme Netzteile, Kühler und individuelle Gehäuse.«


  1. Wege zum lautlosen PC
  2. Gehäuse für leise PCs
  3. »Ich-bin-leise«-Komponenten
  4. Endkunden wollen erst probieren

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