Damit hat zum Jahresbeginn kaum jemand gerechnet: In diesem Jahr wird die Wachstumsrate für die deutsche Wirtschaft wie schon 2010 bei 3,5 Prozent liegen, sagt das Beratungsunternehmen Ernst & Young voraus.
Trotz dunkler Wolken durch die Griechenlandkrise ist das Prüfungs- und Beratungsunternehmen im Hinblick auf die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland sehr optimistisch: Auch in den Jahren bis 2015 rechnet Ernst & Young hierzulande mit etwa zwei Prozent Wachstum. In diesem Jahr könnten noch einmal wie im Vorjahr 3,5 Prozent Zuwachs erreicht werden. Angetrieben wird die wirtschaftliche Entwicklung von einem starken Exportwachstum von 8,1 Prozent, das aber bereits 2012 auf 5,8 Prozent zurückgehen wird. Der deutsche Arbeitsmarkt wird vom stabilen Aufwärtstrend weiter profitieren: Die Arbeitslosenquote sinkt in diesem Jahr auf 6,2 Prozent und bis 2015 weiter auf 5,4 Prozent. So wie Deutschland werden in diesem Jahr auch Finnland, die Slowakei, Luxemburg und Estland ein Wachstum von 3 Prozent und mehr aufweisen. In Portugal, Irland und Griechenland wird die Wirtschaft hingegen in diesem Jahr schrumpfen. Das sind Ergebnisse der aktuellen Ausgabe der „Ernst & Young Eurozone Forecast“ (EEF).
Mit dem starken diesjährigen Wachstum liegt die Bundesrepublik zudem deutlich über dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone von nur 1,9 Prozent. Während sich das wirtschaftliche Gewicht Deutschlands in der Eurozone nach 1995 ständig verringerte, nimmt es seit 2010 wieder zu und wird voraussichtlich bis 2015 weiter steigen.
»Deutschland erntet nun die Früchte der umfangreichen und einschneidenden strukturellen Reformen der letzten zehn Jahre« stellt Georg Graf Waldersee, Vorsitzender der Geschäftsführung von Ernst & Young, fest. »Diese Reformen haben die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenwirtschaft gesteigert, sodass die hiesigen Unternehmen nun von der hohen Nachfrage im In- und Ausland profitieren können«.