Auf die Frage nach der derzeit wichtigsten Anwendung für Nutzerzertifikate im Mobilbereich ist das Spektrum der Antworten recht breit. Für Oliver Bendig von Matrix 42 sind die häufigsten Einsatzfälle für Zertifikate File-Sharing und VPN-Zugriff sowie unternehmenseigene Apps. Rolf Haas, „McAfee“, sieht ein Hauptanwendungsgebiet beim Management der Mobilgeräte selbst, sprich bei der Authentifizierung und Identifizierung. Für Stefan Strobel ist die Activesync-Anmeldung derzeit die wichtigste Anwendung.
Richtige VPNs bauen nach Strobels Beobachtungen dagegen „weniger als ein Drittel unserer Kunden mithilfe von Zertifikaten auf“. Strobel weist darüber hinaus auf einen Sicherheitsaspekt hin: „Es herrscht ein starker Druck von Seiten des Managements, bei der Authentifizierung das Zertifikat im Smartphone zu speichern, aber oft ist das keine richtige 2-Faktor-Authentifizierung“, meint er. Schließlich seien viele Mobilgeräte mit einem gespeicherten Zertifikateschlüssel sicherheitstechnisch nicht auf der gleichen Ebene wie ein RSA-Token. Aber gerade da gebe es Unterschiede bei den Endgeräten. Derzeit sei ein Zertifikat in der Key-Chain und der Krypto-Hardware eines Mobilgeräts sicherer als ein Schlüssel im normalen Datenspeicher. Die letzte Bemerkung ist in erster Linie auf das Android-Betriebssystem gemünzt, das nur langsam sicherheitstechnisch zu Blackberry und I-OS-Geräten aufschließen kann. Für alle Experten ist die große Bedeutung von Zertifikaten im Mobilbereich aber unstrittig. Tobias Philipp, Presales Manager EMEA bei Sybase Enterprise Mobility, bringt diese Feststellung auf den Punkt: „Zertifikate werden als ein wichtiges Kriterium gesehen, wenn es um die Auswahl von Mobile-Device-Management-Systemen geht.“